Gepostet am 17.03.2022;
Ein kleiner Einstieg ins Produktionsmodul
Welche Möglichkeiten bietet das Produktionsmodul?
Die Funktion "Produktion" des Moduls Artikel+ bietet vielfältige Möglichkeiten im Bereich Planung und Kalkulation.
Übersicht:
Grundlagen
Inhalt
- Anlegen von Produktionsvorgängen und Maschinen
- Vorbereitung der Artikel: Material
- Vorbereitung der Artikel: Produktionsschritte
- Nur in Verwendung mit dem Modul Lagerverwaltung: Der Reiter Lager
Anlegen von Produktionsvorgängen und Maschinen
Im Vorfeld sollten Sie alle Produktionsvorgänge, wie auch alle für die Fertigung benötigten Maschinen in Ihrem Unternehmen im Programm WISO MeinBüro Desktop erfassen. Diese Angaben sind für die spätere Kalkulation von Artikeln notwendig. Die Erfassung geschieht unter dem Menüpunkt "Stammdaten > Kleinstammdaten > Produktionsvorgänge" und "Stammdaten > Kleinstammdaten > Maschinen".
Übersicht der Maschinen:
Über Neu links unten im Fenster können Sie die Auswahl ergänzen. Bei den Maschinen ist es erforderlich einen Kostensatz pro Stunde einzutragen. Wie diese Angaben letztendlich im Artikel hinterlegt werden, schauen wir uns gleich gemeinsam an.
Zurück zum Bereichsverzeichnis
Vorbereitung der Artikel
Grundlage für die Produktion sind selbstverständlich die Artikel, bei denen Materialbedarf und Produktionsschritte festgelegt werden können. Als Beispiel dient hier der Artikel FM-TB-80 aus unseren Demodaten: Ein Tisch bestehend aus einer Tischplatte und einer Tischunterkonstruktion.
Zurück zum Bereichsverzeichnis
Material
Öffnen Sie den Artikel und darin den Reiter Material. Hier sehen Sie das Material des Artikels mit der entsprechenden Menge:
Durch Klick auf Neu können Sie eine neue Zeile und somit einen neuen Material-Artikel einfügen. Achten Sie darauf, eine Menge zu einzutragen.
Tipp: Die Felder Angabe können leer bleiben, da eine spätere Darstellung dieser Felder nicht möglich ist.
Zurück zum Bereichsverzeichnis
Produktionsschritte
Nun sind die Produktionsschritte, die Dauer und die jeweiligen Maschinen für die Fertigung des Artikels einzutragen. Begeben wir uns dazu in den Reiter Produktion:
Auch hier können Sie über einen Rechtsklick eine Neue Zeile ergänzen. Wählen Sie über die Auswahl die Produktionsschritte und die jeweilige Maschine aus und tragen daneben die Dauer in Minuten an. Die Dauer in Minuten fließt später zusammen mit dem Kostensatz pro Stunde in die Kalkulation der Herstellkosten ein.
Wichtig ist auch die Auswahl der Berechnungseinheit. Zur Auswahl stehen hier pro Einheit oder pro Losgröße.
Bei Produktionsvorgängen, bei denen die Herstellungsdauer pro Artikel bekannt ist, sollte als Berechnungseinheit pro Einheit gewählt werden.
Bei Produktionsvorgängen, wie beispielsweise Rüsten, bei denen die Produktionszeit von der Losgröße unabhängig ist, nehmen Sie bitte die Option pro Losgröße. Die entsprechende Losgröße wird in diesem Fall direkt in der Kalkulationstabelle eingetragen (beschrieben auf der nächsten Seite).
Zurück zum Bereichsverzeichnis
Nur in Verwendung mit dem Modul Lagerverwaltung: Der Reiter Lager
Sofern Sie neben dem Produktionsmodul auch mit der Lagerverwaltung arbeiten, sollten Sie Ihre Artikel wie folgt einrichten:
Übergeordnete Artikel: Bewirtschaftungsart Stücklistenauflösung
Material: Bewirtschaftungsart Lagerbestandsführung
Somit ist sichergestellt, dass mit dem Verkauf des übergeordneten Artikels eine negative Lagerbewegung über das Material erzeugt wird.
Zurück zum Bereichsverzeichnis
Die Kalkulation
Welche Möglichkeiten bietet die Kalkulation?
Die Kalkulation der Herstellkosten dient Ihnen zur Preisfindung des Verkaufspreises. Auf Wunsch kann der kalkulierte Preis auch direkt als Verkaufspreis übernommen werden. Als Grundlage gilt hier die Vollkostenrechnung.
Die Kalkulation finden Sie im Artikel im Reiter "Preise > Kalkulation".
Es öffnet sich die Kalkulationstabelle:
Über das + auf der linken Seite können Kostenarten ergänzt, bzw. über x entfernt werden. Beachten Sie bitte, dass auch ausgeblendete Kostenarten mit in die Kalkulation fließen, sofern dort ein Wert eingetragen wurde.
Inhalt
- Wie ergeben sich die Materialkosten?
- Wie ergeben sich die Fertigungskosten?
- Kalkulation für Produktionsvorgänge, für die "pro Losgröße" aktiviert wurde
- Kalkulation für Produktionsvorgänge, für die "pro Stück" aktiviert wurde
- Weitere Faktoren für die Kalkulation
- Kalkulation des Verkaufspreises
- Den kalkulierten Preis speichern und als Verkaufspreis übernehmen
- Hinweis: Materialeinzelkosten als neuen Einkaufspreis setzen
Wie ergeben sich die Materialkosten?
Die Materialkosten setzen sich aus den Materialeinzelkosten (sprich Einkaufspreisen) der einzelnen Materialien zusammen (siehe vorheriger Schritt unter Vorbereitung der Artikel: Material).
Zusätzlich können bei Bedarf Sondereinzelkosten des Materials und Materialgemeinkosten festgelegt werden.
Zurück zum Bereichsverzeichnis
Wie ergeben sich die Fertigungskosten?
Hier muss unterschieden werden in die Produktionsvorgänge, bei denen die Berechungseinheit pro Losgröße oder pro Stück aktiviert wurde.
Näher beschrieben ist dies im vorherigen Schritt unter Vorbereitung der Artikel: Produktionsvorgänge.
Zurück zum Bereichsverzeichnis
Kalkulation für Produktionsvorgänge, für die "pro Losgröße" aktiviert wurde
Die Losgröße ist in der Kalkulationstabelle festzulegen, damit eine Kalkulation möglich ist. Im Standard beträgt diese 1.
Die Dauer in Minuten (im Reiter Produktion des Artikels zu finden) wird dann durch die Losgröße geteilt. Dadurch wird die Dauer in Minuten pro Stück berechnet.
Die Dauer in Minuten im Reiter Produktion:
Die Losgröße in der Kalkulationstabelle:
Im nächsten Schritt wird die Dauer in Minuten pro Stück durch 60 geteilt und mit dem jeweiligen Kostensatz pro Stunde der Maschine aus dem Bereich "Kleinstammdaten > Maschinen" multipliziert.
Die Übersicht der Kostensätze pro Stunde:
So werden erst einmal die Kosten pro Stück für die einzelnen Produktionsvorgänge berechnet.
Zum Schluss werden alle Kosten der Produktionsvorgänge summiert und in das Feld Fertigungseinzelkosten eingetragen.
Zusätzlich können noch Sondereinzelkosten der Fertigung und Fertigungsgemeinkosten festgelegt werden.
Zurück zum Bereichsverzeichnis
Kalkulation für Produktionsvorgänge, für die "pro Stück" aktiviert wurde
Die Losgröße in der Kalkulationstabelle ist in diesem Fall für die Berechnung komplett irrelevant!
Die Dauer in Minuten aus dem Reiter Produktion des Artikels wird durch 60 geteilt und mit dem Kostensatz pro Stunde der Maschine aus dem Bereich "Kleinstammdaten > Maschinen" multipliziert.
Die Dauer in Minuten im Reiter Produktion:
Die Übersicht der Kostensätze pro Stunde unter "Kleinstammdaten -> Maschinen":
Die Kosten pro Stück für einen bestimmten Produktionsvorgang wurden so berechnet. Abschließend werden die Kosten pro Stück für alle Produktionsvorgänge des Artikels summiert und in das Feld Fertigungseinzelkosten eingetragen.
Zusätzlich können noch Sondereinzelkosten der Fertigung und Fertigungsgemeinkosten festgelegt werden.
Weitere Faktoren für die Kalkulation
Aus der Liste auf der linken Seite können Sie über das + auf Wunsch weitere Kostenarten hinzufügen und einen prozentualen Wert hinterlegen, wie hier beispielsweise eine Vertreterprovision.
Zurück zum Bereichsverzeichnis
Kalkulation des Verkaufspreises
Sobald Sie in ein anderes Feld klicken, wird der Verkaufspreis neu berechnet. Dies erreichen Sie auch durch Druck auf die Tabulator-Taste Ihrer Tastatur.
Zurück zum Bereichsverzeichnis
Den kalkulierten Preis speichern und als Verkaufspreis übernehmen
Klicken Sie dazu links unten in der Kalkulationstabelle auf Speichern & VK übernehmen.
Im nächsten Fenster sehen Sie nun eine Übersicht aller Verkaufspreise dieses Artikels. Dabei werden auch mögliche Staffelpreise und Preise anderer Preislisten mit aufgelistet.
Per Haken in der ersten Spalte können Sie festlegen, welcher Preis überschrieben werden soll.
Bestätigen Sie die Auswahl im Anschluss durch OK. Der neue Verkaufspreis ist nun festgelegt.
Zurück zum Bereichsverzeichnis
Hinweis: Materialeinzelkosten als neuen Einkaufspreis setzen
Erscheint folgender Hinweis, gibt es einen Unterschied zwischen dem kalkulierten Einkaufspreis dieses Artikels und den Materialeinzelkosten des enthaltenen Materials.
Bestätigen Sie die Meldung mit Ja, wird der kalkulierte Einkaufspreis im Reiter Lager ebenfalls überschrieben:
Hinweis: Da es sich bei dem Programm WISO MeinBüro Desktop um kein PPS-System (Produktionsplanungs- und Steuerungssystem) handelt und es keine Möglichkeit zur Erfassung von Fertigungsaufträgen gibt, können zwar viele, aber nicht alle für die Herstellkosten wichtigen Faktoren von WISO MeinBüro Desktop berücksichtigt werden. WISO MeinBüro Desktop hilft Ihnen also bei der Ermittlung des richtigen Verkaufspreises, kann aber nicht alle Faktoren berücksichtigen. Aus den gleichen Gründen ist es erforderlich, dass auch eine mögliche Nachkalkulation außerhalb der Software WISO MeinBüro Desktop stattfindet.
Zurück zum Bereichsverzeichnis
Der Laufzettel
Wie erstelle ich einen Laufzettel?
Damit der Laufzettel zu einem Auftrag erstellt werden kann, ist es wichtig im jeweiligen Artikel sowohl Material als auch ein Produktionsvorgang zu hinterlegen. Der Laufzettel lässt sich in der Auftragsübersicht unter "Verkauf > Aufträge" durch einen Rechtsklick auf den Auftrag, dann "Drucken -> Laufzettel drucken" aufrufen.
Das Auswahlmenü des Laufscheins:
Markieren Sie hier die gewünschten Artikel. Auf der rechten Seite können Sie nun entscheiden, ob nur der Laufzettel für Material, Produktionsvorgänge oder gleich beides gedruckt werden soll.
Erscheint folgende Meldung, ist im Artikel entweder kein Material oder keine Produktionsvorgang zugewiesen:
Gehen Sie in diesem Fall wie unter Vorbereitung der Artikel vor.
Über wie viele Ebenen wird der Laufzettel aufgelöst?
Auf dem Laufzettel wird nur die erste Ebene, aber nicht mehr deren Bestandteile abgebildet. Als Alternative können Sie über einen Rechtsklick auf einen übergeordneten Artikel "Drucken > Artikelstammblatt drucken…" das Artikelstammblatt ausgeben, auf dem auch weitere Ebenen sichtbar sind.
Die Produktions-Planungsliste
Wie behalte ich einen Überblick über die zu produzierenden Artikel?
Die Produktions-Planungsliste gibt Ihnen Auskunft über die noch zu produzierenden beziehungsweise zu liefernde Waren oder die noch zu erbringenden Dienstleistungen. Sie erreichen diese Liste über "Listen & Statistiken > Produktion":
Die angezeigten Positionen sind die noch offenen Positionen aus den Aufträgen, gruppiert nach dem Fertigungs- bzw. Liefertermin. Dieser Liefertermin kann in den Aufträgen pro Position angegeben werden. Weitere Spalten können durch Klick auf "Ansicht > Spalten definieren…" in die Übersicht gezogen werden. Über Seitenvorschau am unteren linken Rand können Sie eine Vorschau öffnen, von der aus die Liste für Ihre Fertigung gedruckt werden kann.