Sicher haben auch Sie sich schon einmal über die Bedienung eines Produktes geärgert – etwa, weil etwas sehr kompliziert war oder einfach nicht wie erwartet funktioniert hat. Oder Sie haben sich darüber gefreut, dass ein Produkt so selbsterklärend war, dass Sie es auch ohne Anleitung nutzen konnten. Diese Benutzerfreundlichkeit bezeichnen Fachleute als „Usability“. Sie bewertet die Gebrauchstauglichkeit eines Produktes danach, wie einfach, schnell und effektiv der Nutzer sein Ziel erreicht – und natürlich auch, ob er es überhaupt erreicht. Aus Nutzersicht wird gute Usability oft kaum wahrgenommen. Schlechte Usability fällt dagegen meist sofort auf. Sie kann frustrierend wirken und von der weiteren Nutzung abschrecken.
Für die Überprüfung der Usability gibt es verschiedene Richtlinien und Normen. Die ISO 9241 beschreibt z.B. die Gebrauchstauglichkeit interaktiver Systeme wie Software, Webanwendungen oder mobiler Apps. Die Norm definiert Grundsätze, die bei der Gestaltung von Software zu berücksichtigen sind, damit der Anwender problemlos damit zurechtkommt. Hierzu zählt vor allem eine einfache und klare Struktur, die das Gesehene mit allen Funktionen eindeutig darstellt. Schaltflächen und Steuerungselemente zur Navigation sollen leicht zu finden sein, damit der Nutzer die gewünschte Aufgabe einfach und effizient erledigen kann.
Die Gestaltung der Nutzererfahrung (User Experience, kurz: UX) geht noch eine Stufe weiter: Das UX-Design betrachtet das gesamte Nutzungserlebnis in seinem Kontext. Entsprechend ist das Ziel des UX-Designs, die Erfahrung und das Erlebnis des Anwenders insgesamt zu verbessern – etwa, indem eine bestimmte Aufgabe mit anderen Methoden gelöst wird, welche die Aufgabe an sich erleichtern. Bei der Interaktion des Kunden mit dem Produkt spielen daher auch Emotionen eine wichtige Rolle. Etwa, ob es Freude macht, eine Anwendung oder ein Produkt zu benutzen – oder auch, wie ästhetisch eine Lösung empfunden wird. Auch diese Faktoren werden erfasst, gemessen und bewertet. Sowohl vor, als auch während und nach der Nutzung. Das UX-Design beginnt also schon vor dem eigentlichen Gebrauch und spielt daher oftmals im frühen Entwicklungsstadium neuer Produkte oder Funktionen eine wichtige Rolle.