15. Dezember 2010 von Hartmut Fischer
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Kostenneutrale Sanierung zur Energieeffizienz?

Kostenneutrale Sanierung zur Energieeffizienz?

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15. Dezember 2010 / Hartmut Fischer

Insgesamt sanierungsbedürftige Immobilien können ihren Energiebedarf um bis zu 3/4 senken, ohne dass dadurch zusätzliche Belastungen entstehen. Das ergibt sich zumindest aus einer Studie der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena). Folgt man dieser Studie, dürften Einsparungen von 80 % moderate Mieterhöhung nach sich ziehen. Bei weiter steigenden Energiepreisen ist nach Ansicht der dena auch diese Variante warmmietenneutral. Die Ergebnisse der Studie basieren auf Erfahrungen der dena, die im Rahmen des Modellprojekts „Niedrigenergiehaus im Bestand“ gesammelt wurden. Während des Projektes wurden ca. 350 Wohngebäude hocheffizient saniert.

Stephan Kohler – Leider der dena-Geschäftsführung – kommentiert die Ergebnisse folgendermaßen: „Die Studie zeigt, wie wir schnell und sozialverträglich ein erstes Etappenziel bei der Sanierung der Wohngebäude in Deutschland erreichen können. Bei den sowieso anstehenden Gebäudesanierungen muss die Energieeffizienz in den Mittelpunkt gerückt werden.“ An die Politik gerichtet fordert er allerdings:  „Für die Erreichung der Ziele der Bundesregierung ist die Aufstockung der Fördermittel auf vier bis fünf Milliarden Euro jährlich erforderlich.“

Im Rahmen des Projekts wurden stark sanierungsbedürftige Häuser untersucht. Dabei reichte das Spektrum von Vorkriegsbauten bis hin zum 70er-Jahre-Wohnblock. Die Untersuchungen ergaben, dass eine Sanierung der Häuser auf den derzeitigen Neubaustandard „Effizienzhaus 100“ (= rund 60 % Energieeinsparung) pro Quadratmeter einen zusätzlichen Aufwand von 80 € pro Quadratmeter für die Energieeffizienz erfordert. Eine Sanierung auf das Niveau des  „Effizienzhaus 70“ (= rund 75 % Energieeinsparung) bealufen sich die Mehrkosten Wert auf 158 € pro Quadratmeter. Bis zu diesem Standard würde die Kaltmiete um 0,82 € pro Quadratmeter und Monat steigen. Die Energiekosteneinsparungen würden aber 0,92 € pro Quadratmeter und Monat sinken. Die Warmmiete erhöht sich dadurch also nicht.

Bei einer hocheffizienten Sanierung zum „Effizienzhaus 55“ (= rund 80 % Energieeinsparung) entstehen nach der dena-Studie energieeffizienzbedingte Mehrkosten von rund 230 € pro Quadratmeter. Einer Mieterhöhung von 1,17 Euro pro Quadratmeter und Monat stünden dann Energieeinsparungen von 0,99 € gegenüber. In diesem Fall würde die Warmmiete zwar zunächst steigen, dürfte aber bei steigenden Energiepreisen dazu führen, dass die Warmmiete letztlich nicht angehoben würde.

Damit die Erkenntnisse der Studie auf andere unsanierte Häuser übertragen werden können, erstellt die dena derzeit wirtschaftliche Maßnahmenpakete und Handlungsempfehlungen für verschiedene Gebäudetypen. Die Veröffentlichung dieser Musterlösungen für Fachplaner und Eigentümer ist für 2011 geplant. Für Mehrfamilienhäuser von 1958 bis 1968 liegen sie der aktuellen Studie in Auszügen bei.

Ein Download der Studie ist unter www.zukunft-haus.info/sanierungsstudie  verfügbar.

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