15. Juni 2020 von Hartmut Fischer
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Sicheres Smarthome

Sicheres Smarthome

15. Juni 2020 / Hartmut Fischer

Wenn vom Smarthome die Rede ist, denkt man meist an die Bequemlichkeit. Doch auch im Sicherheitsbereich spielt die moderne Technik eine immer bedeutendere Rolle.

Wer sein Haus sicherer machen will, setzt auf zwei Komponenten, mit deren Zusammenspiel Einbrechern das Leben schwer gemacht wird: Mechanische und technologische Einrichtungen. Natürlich müssen zunächst die „Eingänge“ (Fenster und Türen) für kriminelle Elemente einbruchssicher gemacht werden. Diese mechanischen Sicherheitssysteme  können durch die Smarthome-Technologie noch ergänzt und die Sicherheit damit weiter verbessert werden.

Im Smarthome sorgen beispielsweise vernetzte Sensoren an Fenstern und Bewegungsmelder dafür, dass Sie sofort informiert werden, wenn sich jemand in auffälliger Weise dem Haus nähert. Gleichzeitig können Alarmsirenen gestartet oder Außenbeleuchtungen aktiviert werden, um lichtscheues Gesindel zu vertreiben. Darüber hinaus kann mit der Smarthome-Technologie bei längerer Abwesenheit simuliert werden, dass das Haus bewohnt ist.

Um auf etwaige Langfinger frühzeitig aufmerksam zu werden, können über die Smarthome-Steuereinheit Sensoren an Fenster und Türen verwaltet werden. Befinden sich Unbefugte im Haus wird ein Alarm ausgelöst, eine Nachricht auf Ihr Smartphone gesendet oder Kameras aktiviert.


Bei Kameras außerhalb des Hauses sind rechtliche Hürden zu beachten. So darf der Bildausschnitt die Nachbargrundstücke nicht erfassen und die Hausbewohner müssen der Überwachung auch im Haus zustimmen. Schon eine Zustimmungsverweigerung reicht aus, um eine Kameraüberwachung zu verhindern.


Auch die Lichtschalter können ein Teil der Sicherheitsanlage werden. Denn wenn das Haus unbewohnt ist, kann bei Betätigen der Schalter sofort eine Meldung an den Wohnungsbesitzer gehen und er kann über die Kameras auch gleich feststellen, ob sich die Reinemachefrau im haus aufhält oder ein Spitzbube, der sich an den Wertsachen zu schaffen macht.

Sie bestimmen, was passiert

Kommt es zu einem Alarm, legen Sie fest, was passieren soll. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Neben der klassischen Sirene kann beispielsweise sofort die Beleuchtung im gesamten Haus eingeschaltet werden, was lichtscheue Gesellen gar nicht mögen. Auch das automatische Einschalten der Musikanlage mit voller Lautstärke dürfte einen Einbrecher zumindest verwirren, wenn nicht gar in die Flucht schlagen. Auf jeden Fall sollte aber bei jedem Alarm sofort eine Nachricht auf das Smartphone gesendet werden, damit entschieden werden kann, ob jetzt die Polizei eingeschaltet werden soll oder nicht.

Was passiert, wenn es passiert ist?

Videokameras können im Haus beziehungsweise der eigenen Wohnung ohne Probleme angebracht werden. Die Aufnahmen sollte man dann einige Zeit speichern. Das Livebild, das auf Ihr Smartphone gelangt, hilft Ihnen, weitere Entscheidungen zu treffen. Die gespeicherten Daten können der Polizei bei Ihren Ermittlungen eine wichtige Hilfe sein. Je nachdem wie wertvoll die Dinge in der Wohnung sind, kann auch ein privater Sicherheitsdienst beauftragt werden, der ebenfalls über jeden Alarm informiert wird und dann, wenn notwendig, sofort eingreift.

Vorbeugen ist immer besser

Aber auch wenn man sein Haus bestens auf einen Einbruch vorbereitet, ist es immer noch die beste Lösung, zu verhindern, das überhaupt eingebrochen wird. Auch hier unterstützt Sie die Smarthome-Technologie.

Einbrecher bevorzugen natürlich Objekte, bei denen erkennbar ist, dass sie leer stehen. Darum sind Sie während der Reisezeit häufig unterwegs um entsprechende Gebäude auszuspähen. Normalerweise bittet man dann einen Nachbarn, die Jalousien morgens hoch- und abends herunter zu lassen, die Zeitungen aus dem Briefkasten zu nehmen usw. Den Briefkasten müssen sie beim Smarthome immer noch selbst leeren, doch Ihr Nachbar braucht das Smarthome nicht mehr betreten.

Sie könne nämlich verschiedene Szenarien festlegen, die in Ihrer Abwesenheit ablaufen. Dazu gehört nicht nur das Hochziehen und Herunterlassen der Jalousien. Sie können beispielsweise auch festlegen, dass der Fernseher oder die Musikanlage ein- und ausgeschaltet werden, die Beleuchtung in den einzelnen Räumen zu unterschiedlichen Zeiten eingeschaltet wird und beispielsweise die Jalousien auch zur Mittagszeit in einem Raum geschlossen werden. Dabei können feste Programme installiert werden oder die Aktionen per „Zufallsgenerator“ ausgelöst werden.

Guck mal wer da kommt

Zum Smarthome gehört natürlich auch eine Videokamera im Eingangsbereich, die mit der Türsprechanlage vernetzt ist. Hier haben Sie die Möglichkeit, selbst im Urlaub auf Ihrem Smartphone zu sehen, wer da vor Ihrer Türe steht und können auch mit der Person sprechen. Der Vorteil: Sie müssen kein Schild mehr anbringen, dass man Pakete beim Nachbarn abgeben soll. Auch dieses Schild ist für den Einbrecher ein Zeichen, das keiner zu Hause ist.

Bewegungs- oder Infrarotmelder?

Wie der Name schon sagt, reagiert der Bewegungsmelder auf Bewegungen aller Art. Somit wird bei jedem Dieb ein Alarm ausgelöst – aber leider auch, wenn eine streunende Katze durch Ihren Garten schleicht. Im Extremfall kann sogar ein vorbeifliegender Vogel den Alarm auslösen. Das führt zu häufigen Fehlalarmen, die dann auf Dauer alles andere als „smart“ sind.

Aus diesem Grund sollten Sie Infrarotmelder verwenden. Diese reagieren auch auf Bewegung, messen aber dabei auch die anvisierte Körperwärme. Bei Hund, Katze Maus wird dann kein Alarm mehr ausgelöst.

Damit alles passt

Die verschiedenen Sicherheitseinrichtungen lassen sich auf unterschiedlichste Art (Funk, W-LAN, Kabel) in das Gesamtsystem integrieren. Damit es aber letztlich nicht zu „unerwünschten Nebenwirkungen“ kommt, sollte man sich hier von einem Fachmann beraten lassen. So muss sichergestellt sein, dass sich die Sicherheitskomponenten in das Gesamtsystem integrieren lassen und auch die einzelnen Sicherheitseinrichtungen untereinander problemlos kommunizieren. Damit es keine Systemfehler gibt, die im schlimmsten Fall zum Absturz des Sicherheitskonzeptes führen, sollte der Experte auch die Installation vornehmen.

Wie sicher ist das Sicherheitssystem?

Die größte Systemsicherheit besteht einer vernetzten Hausautomation per Buskabel. Hier programmiert ein Techniker Ihren Wünschen entsprechend die Arbeitsweise der einzelnen Komponenten. Durch die Verkabelung ist es hier am schwersten, von außen in das System einzudringen.

Diese Gefahr ist bei einem System, das über W-LAN kommuniziert, bei weitem größer. Technisch versierte Computerkriminelle („Hacker“) schaffen es hier durchaus, unbefugt in das System einzudringen und die Sicherheitsfunktionen auszuschalten. Allerdings ist die Gefahr hier auch recht gering – aber ganz ausschließen kann man es eben nicht. Auch hier gilt es vorzubeugen, indem man Sicherheitsstandards der höchsten Stufe einsetzt und nur mit verschlüsselten Protokollen arbeitet. Hier ist auch eine gute, aktuelle Firewall immens wichtig.

Woran Sie auch denken sollten: Das ganze System arbeitet nur, wenn es mit Strom versorgt wird. Darum sollten alle Systeme eine Notstromversorgung besitzen. Das gilt im Übrigen nicht nur für die Sicherheitskomponenten.

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