Wärmepumpen mit Heizkörper?
Wärmepumpen mit Heizkörper?
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Bei der Umstellung der Heizenergie von fossil auf erneuerbar wird auch die Wärmpumpe ins Spiel gebracht. Dabei wird oft behauptet, dass die Wärmepumpen nur in Verbindung mit Fußbodenheizungen betrieben werden können. Doch das stimmt nur bedingt.
Wärmepumpe auf dem Vormarsch
Wärmepumpen-Heizungen sind hoch im Kurs. Im vorigen Jahr wurden über 230.000 davon in Neu- und Altbauten installiert – so viele wie noch nie. Wie aber lebt es sich mit einem solchen Heizsystem? Welche Umbaumaßnahmen sind notwendig? Und wie gelingt der Umstieg von einer klassischen Heizung auf eine Wärmepumpe? Vor allem aber: Ist eine Wärmepumpe überhaupt sinnvoll? Dies ließ sich bislang nur mithilfe von Fachkräften vor Ort bestimmen. Die Fachbetriebe sind aber meist Monate im Voraus ausgebucht. Abhilfe schafft der neue digitale Eignungstest für Wärmepumpen. Den Online-Test finden Sie hier.
Fußbondenheizung: Optimal – aber nicht zwingend
Oft wird behauptet, dass eine Wärmepumpe nur mit einer Fußbodenheizung eingesetzt werden kann. Dies ist aber so nicht richtig. Der Einsatz einer Wärmepumpe im Altbau mit Heizkörpern ist möglich. Neben der Art der Heizkörper für die Wärmepumpe sollte auch deren Dimensionierung bedacht werden. Je kleiner das Heizverteilsystem ausgelegt wird, umso weniger effizient arbeitet die Heizanlage. Eine Überdimensionierung verbessert hingegen die Wirtschaftlichkeit. Gerade im Altbau sind Wärmepumpen auf übergroße Heizkörper angewiesen, da hier die Gebäudedämmung oftmals deutlich schlechter als in Neubauten ist.
Um eine Wärmepumpe mit normalen Heizkörpern und ohne Flächenheizung dennoch effizient zu betreiben, gibt es verschiedene Optimierungsmaßnahmen, die Sie im Altbau bzw. Bestandsbau durchführen können. Auf diese Weise können Sie die Vorlauftemperaturen senken oder allgemeine Wärmeverluste vermeiden, wodurch das Heizsystem wirtschaftlicher arbeiten kann.
Fläche der Wärmeabgabe entscheidend
Für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe mit Heizkörpern ist es entscheidend, dass diese auf einer möglichst großen Fläche Wärme abgeben können. Je größer die Heizfläche des Heizkörpers ist, desto höher ist die Wärmestrahlung und desto geringer kann die Vorlauftemperatur ausfallen, um die gewünschte Wärme an den Raum abzugeben.
Spezielle Wärmepumpenheizkörper bzw. Niedrigtemperatur-Heizkörper eignen sich ideal für eine Wärmepumpe, weil sie besonders niedrige Vorlauftemperaturen ermöglichen und die Effizienz der Wärmepumpen-Heizung steigern.
Ungeeignete Heizkörper
Ungeeignet für eine Wärmepumpe sind die sehr alten Gliederheizkörper, die noch in Altbauten anzutreffen sind. Diese – auch Rippenradiatoren genannten – Heizkörper bieten zu wenig Fläche, um Wärme auszustrahlen.
Auch die sogenannten Röhrenheizkörper sind eher ungeeignet für die Zusammenarbeit mit einer Wärmepumpe. Diesen Typ findet man häufig in Badezimmern. Sie bestehen aus mehreren Röhren, durch die das Heizwasser energiesparender geleitet wird. Von der Funktion her ähneln sie den Gliederheizkörpern.
Geeignete Heizkörper
Besser geeignet sind die Plattenheizkörper, die die Wärme über große, überwiegend flache Heizflächen abgeben. Sie können mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten. Die Wärmeabgabe erfolgt zum großen Teil durch Strahlungswärme.
Am besten sind sogenannte Niedertemperatur-Heizkörper geeignet, die ihre Wärme über Leitbleche aus Aluminium oder profiliertem Stahlblech abgeben. Sie zeichnen sich durch einen hohen Strahlungsanteil der Wärme und geringe Vorlauftemperaturen aus.
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