Grundsteuer-Ermäßigung bis 31.03. beantragen
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Grundsteuer-Ermäßigung bis 31.03. beantragen
© Aleksandr Kalugin / Vecteezy
In diesem Jahr werden zum ersten Mal Grundsteuer-Bescheide verschickt, die nach den neuen Bestimmungen berechnet wurden. In den meisten Fällen dürfte es zu höheren Forderungen der Kommunen kommen, da diese Ihre Hebesätze angepasst haben. Dadurch wird ein Antrag auf Grundsteuer-Erlass immer bedeutsamer. Tatsächlich ist der Erlass – zumindest teilweise – möglich.
Berechnung der Grundsteuer
Das Finanzamt ermittelt den sogenannten Einheitswert des Grundstücks. Der Fiskus multipliziert den Einheitswert mit der Grundsteuer-Messzahl (Promillesatz, der von Bundesland zu Bundesland variieren kann). Das Ergebnis nimmt die Kommune mit dem Hebesatz mal. Das ergibt die zu zahlende Summe.
Anhebung der Hebesätze
Für 2025 haben viele Kommunen Ihre Hebesätze für die Grundsteuer angepasst, in den meisten Fällen erhöht. So hat die Stadt München ihren Hebesatz von 535 auf 824 % angehoben. Frankfurt am Main hob den Satz von 500 auf 855 % an. Hannover legte den Hebesatz auf 900 % fest – zuvor lag er bei 700 %. Zu den wenigen Ausnahmen gehört Berlin, wo der Hebesatz von 810 % auf 470 % abgesenkt wurde.
Grundsteuer bei Mindereinnahmen senken
Eine Grundsteuerminderung ist möglich, wenn die Mieteinnahmen um mehr als 50 % gegenüber einer normalen Jahreseinnahme (Rohertrag) zurückgegangen sind. Dann wird Ihnen ein Viertel der Grundsteuer erlassen. Sollten die Einnahmen komplett ausgefallen sein, reduziert sich die Grundsteuer um 50 %.
In seltenen Ausnahmefällen ist auch ein 100-prozentiger Grundsteuer-Erlass möglich (bei Grundstücken, deren Erhalt im öffentlichen Interesse ist). Dies kann unter Umständen bei Grundstücken der Fall sein, auf denen sich Gebäude befinden, die unter Denkmalschutz stehen oder bei unter Naturschutz stehenden Arealen. Der Erlass wird aber nur gewährt, wenn die Erhaltungskosten über den Einnahmen liegen.
Ein Erlass kommt grundsätzlich nur infrage, wenn der Vermieter den Mietausfall nicht selbst verschuldet hat. Zieht etwa ein Mieter aus, ist der Vermieter verpflichtet, sich um neue Mieter zu bemühen. Für diese Bemühungen muss er Belege vorlegen (zum Beispiel: Rechnungen für Zeitungsinserate, Veröffentlichungen in Onlineportalen, Kopien der geschalteten Anzeigen, Maklerverträge usw.).
Grundlage für die Berechnung des Mietausfalls ist die allgemein übliche Miete für vergleichbaren Wohnraum. Dabei wird von der Bruttokaltmiete ausgegangen. Es werden also auch alle abzurechnenden Nebenkosten – außer den Kosten für Heizung und Warmwasser – berücksichtigt.
Bis 31.03.2025: Antrag auf Erlass der Grundsteuer!
Der Termin 31.03.2025 ist unumstößlich. Versäumt man die Antragstellung, besteht praktisch keine Möglichkeit mehr, von der Grundsteuerminderung zu profitieren. Betroffene stellen den Antrag bei den Steuerämtern der Städte und Gemeinden, von denen sie auch den Grundsteuer-Bescheid erhalten haben. In den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg sind die jeweiligen Finanzämter zuständig. Stellen Sie den Antrag einfach per Brief an die Kommune
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