Immobilien-Trends 2012
Immobilien-Trends 2012
Nicht zuletzt aufgrund der günstigen Kreditkonditionen planen immer mehr Deutsche ein Eigenheim oder die Sanierung bestehender Gebäude. Dabei zeichnen sich klare Trends ab.
Finanzierbare Einfachheit
Wirtschaftliche Erwägungen dürften beim Trend zum einfachen, nicht zu großen Haus eine entscheidende Rolle spielen. Der Bielefelder Architekt Hans-Friedrich Bültmann bestätigt den Trend zur neuen Einfachheit. „Vor allem junge Menschen begeistern sich für das Konzept eines flexiblen Starterhauses.“ Das Basismodell nach dieser Idee hat 70 Quadratmeter Wohnfläche, die ab 70.000 Euro zu haben sind. Bültmann: „Die Größe reicht für ein Paar völlig aus – und das Haus lässt sich bei Bedarf später leicht erweitern.“
Optisch und energetisch im Trend
Stetig steigende Energiepreise führen dazu, dass entsprechende Sanierungsmaßnahmen, die das Gebäude gleichzeitig optisch aufwerten und Heizenergie einsparen, ins Zentrum des Interesses der Immobilieneigentümer oder -bauer rücken. Dabei ist vor allem die Fassadensanierung derzeit voll im Trend. Nach Meinung von Rüdiger Grimmert von der BHW Bausparkasse lassen sich ökologisch sinnvolle Baumaßnahmen sich heute sehr gut in zeitgemäßes Design kleiden. Neben verschiedenfarbigen Putz-Varianten können auch Holz, Keramik und Metall als Oberfläche verwendet werden. Wird Wert auf regional typische Baustile gelegt, können auch Klinker-Verblendungen zum Einsatz kommen. Carsten Venus von Blauraum Architekten bestätigt den Trend. „Sanieren ist keine Reparatur. Der gute Architekt macht sich hier die gleichen Gedanken über die Fassadengestaltung wie bei einem Neubau.“
Gesundes Wohnen
Kaum verwunderlich ist der Trend zum „gesunden Wohnen“. Bis zu 20.000 verschiedene chemische Verbindungen kommen bei Hausbau oder Renovierung zum Einsatz, weitere werden für Möbel, Bodenbeläge oder auch Textilien verwendet. Nicht alle sind gesundheitlich unbedenklich – Allergien und Erkrankungen nehmen zu. Jeder fünfte Bundesbürger klagt heute bereits über Überreaktionen seines Immunsystems. „Die Nachfrage nach schadstofffreien Baumaterialien steigt weiterhin“, erläutert Iris Laduch-Reichelt von der BHW Bausparkasse. „Mögliche gesundheitliche Belastungen sind zunehmend ein K.O.-Kriterium beim Kauf von Wohnausstattungen.“ Der Rat von Baubiologen ist gefragt. Auch Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund erfährt starken Zulauf. „Früher erkundigten sich Verbraucher vor allem zu den klassischen Allergienauslösern wie beispielsweise Pollen oder Hausstaub. Jetzt wird allergiearmes Bauen und Wohnen immer wichtiger.“