Baufinanzierung fällt bei Warentest durch
Baufinanzierung fällt bei Warentest durch
„Daumen runter“ hieß es in vielen Fällen, als die Stiftung Warentest die Baufinanzierungsangebote von insgesamt 21 Banken und Kreditvermittlern testete. Zu hohe Kreditraten, schlechte Ratschläge, dürftige Informationen und teure Kredite – die Stiftung Warentest stellte häufig erhebliche Mängel fest. Nur die Frankfurter Volksbank und die Sparda Baden-Württemberg überzeugten mit guter Beratung und zugleich günstigen Kreditangeboten, berichtet die Zeitschrift Finanztest in ihrer Juli-Ausgabe. Die Ostsächsische Sparkasse Dresden, die Postbank und die Hypovereinsbank fielen dagegen mit „Mangelhaft“ durch.
Tester der Stiftung Warentest ließen sich in jeweils sieben Filialen pro Institut zur Finanzierung einer Eigentumswohnung beraten und Kreditangebote erstellen. Das Ergebnis war in vielen der insgesamt 146 Testgespräche ernüchternd. Jeder fünfte Berater machte einen Vorschlag, bei dem die Monatsbelastung aus Kreditraten und Bewirtschaftungskosten um mehr als 150 Euro höher war, als der Kunde höchstens zahlen konnte. Die empfohlene Kreditsumme hätte mitunter für den Kauf gar nicht gereicht. In anderen Fällen war sie um mehr als 20.000 Euro zu hoch. Obwohl genügend Eigenkapital zur Verfügung stand, rieten einige Berater sogar dazu, den gesamten Kaufpreis auf Kredit zu finanzieren.
Fördermöglichkeiten durch Wohn-Riester oder ein Darlehen der staatlichen KfW-Bank waren in vielen Beratungsgesprächen kein Thema. Auch die Informationen über die angebotenen Kredite ließen zu wünschen übrig: Häufig fehlten zum Beispiel Tilgungspläne, Angaben über die Restschuld am Ende der Zinsbindung und die voraussichtliche Dauer bis zur Schuldentilgung.
Die Tester stellten außerdem riesige Zinsunterschiede zwischen den Finanzierungsangeboten der Banken fest: Sie summierten sich im Testfall (Kreditsumme zirka 220.000 Euro) auf bis zu 30.000 Euro in 15 Jahren.