Energiekosten: Staat kassiert fast die Hälfte
Energiekosten: Staat kassiert fast die Hälfte
Bei den Stromkosten der privaten Haushalte kassiert „Vater Staat“ ganz schön mit. Wie das Verbraucherportal Verivox mitteilt, mussten private Stromkunden 2011 insgesamt 15,6 Milliarden Euro an den Staat abführen. Die Tendenz sei – entgegen der Forderungen und Bekenntnisse der Politiker – steigend.
Der Verivox-Verbraucherpreisindex Strom lag im Jahr 2011 bei 24,34 Cent pro Kilowattstunde. In diesem Zeitraum haben die privaten Stromkunden laut Branchenverband BDEW 139,7 Milliarden Kilowattstunden verbraucht. Das bedeutet, dass die privaten Verbraucher im vergangenen Jahr rund 34 Milliarden Euro für Strom bezahlt haben.
Die Kosten für die Nutzung der Stromnetze machen dabei 24 Prozent (8,2 Milliarden Euro) des Preises aus. Der Anteil der Energieversorger für Beschaffung, Vertrieb und Marge liegt bei 30 Prozent (10,2 Milliarden Euro). Die restlichen 46 Prozent (15,6 Milliarden Euro) bestehen aus staatlich verordneten Steuern und Abgaben.
Für den hohen Anteil an Steuern und Abgaben am Strompreis ist vor allem die EEG-Umlage (Zuschlag, mit dem der Verbraucher den Ausbau erneuerbarer Energien mitfinanzieren soll) verantwortlich. Während für die Industrie die unterschiedlichsten Ausnahmen in die Gesetze eingebaut wurden, hat der Privatverbraucher keine Chance, die Energiekosten zu senken.
Zweiter Preistreiber ist die Mehrwertsteuer, die auch auf Steuern und Abgaben erhoben wird, verantwortlich. Obwohl die Energie ein lebensnotwendiges Gut ist, wird sie mit 19 % versteuert. Hier wäre eine Versteuerung von 7 % gerechtfertigt.
Der Privatverbraucher muss sich auf weitere staatlich verordnete Preis-Steigerungen einstellen. Sollte die EEG-Umlage im Jahr 2013 wie derzeit von unterschiedlichen Experten prognostiziert auf 5 Cent pro kWh ansteigen, würde die Stromrechnung eines privaten Haushaltes mit einem Verbrauch von 4.000 kWh pro Jahr um rund 67 Euro ansteigen. Der Anteil von Steuern und Abgaben am Strompreis würde dann auf 50 Prozent der Gesamtkosten ansteigen.
Foto: (c) Petra Bork / www.pixelio.de