Fakten zum Thema „Zu hohe Mieten“
Fakten zum Thema „Zu hohe Mieten“
© Panwasin seemala / Shutterstock
Mietsteigerungen sind in Deutschland heiß diskutiert. Schnell wird im Rahmen der Diskussion gefordert, die Mieten stärker zu reglementieren oder gar über Jahre zu „deckeln“. Doch meist wird kein Vergleich zwischen der Einkommensentwicklung und den Mietsteigerungen gezogen. Der Eigentümerverband „Haus und Grund“ hat jetzt die Lohnentwicklung seit 2015 mit den Mietsteigerungen verglichen und ist zu einem interessanten Ergebnis gekommen.
Mieten im Vergleich zum Einkommen gesunken
Für die Bezieher von Lohneinkommen ist das Mieten einer Wohnung in fast jeder Region Deutschlands seit 2015 bezahlbarer geworden. Das geht aus einer Studie des Eigentümerverbands Haus & Grund Deutschland hervor. Danach sind die Löhne im Betrachtungszeitraum durchschnittlich um 14,2 Prozent gestiegen, die Bestandsmieten jedoch nur um 7,3 und die Neuvertragsmieten um 7,7 Prozent. „Das gleiche Bild zeigt sich auch auf Kreisebene: Nur in 6 von 400 Kreisen sind die Bestandsmieten stärker gestiegen als die Löhne, bei den Neuvertragsmieten gilt dies in 49 Kreisen“, erläuterte Verbandspräsident Kai Warnecke. Durchweg bezahlbarer sind die Mieten in allen sieben deutschen Großstädten geworden.
Keine entwarnung für den Wohnungsmarkt
Aus Sicht des Verbandes ist für einen Großteil der privaten Haushalte die Bezahlbarkeit des Mietens gesichert. „Damit sind die Probleme auf dem Wohnungsmarkt jedoch nicht gelöst“, betonte Warnecke. Die hohe Wohnkostenbelastung von Haushalten mit niedrigem Einkommen sei seit jeher ein soziales Problem, das jedoch nicht erst mit den hohen Mietsteigerungen der vergangenen Jahre entstanden sei. „Die steigenden Mieten resultieren allein aus einem Mangel an Wohnungen und den hohen Kosten energetischer Sanierungen. Die Ampel-Koalition muss jetzt alles tun, damit schnell ausreichend neue Wohnungen gebaut und bestehende günstiger saniert werden können. Zudem muss sie dafür sorgen, dass in Zukunft kein Bezahlbarkeitsproblem entsteht“, forderte Haus & Grund-Chef Warnecke.
Forderungen an die bundesregierung
Konkret verlangt Haus und Grund von der Bundesregierung:
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Fördern, was gesetzlich bei Neubau und Sanierung gefordert ist
Sanierungsförderung auf 25 Mrd. Euro pro Jahr aufstocken und verstetigen
Eigene Förderbereiche für private Eigentümer
Baulandplanungspflicht für Kommunen einführen
65 %-Erneuerbare-Energie-Vorgabe beim Einbau neuer Heizungen verschieben
Mietpreisbremse nicht verlängern
CO₂-Bepreisung beim Heizen aussetzen
Grundsteueraufkommen beim Wert von 2015 vorübergehend deckeln