17. November 2010 von Hartmut Fischer
Teilen

Werden energetische Nachweise jetzt „easy“?

Werden energetische Nachweise jetzt „easy“?

Teilen
17. November 2010 / Hartmut Fischer

Wer heute ein Haus bauen oder sanieren will, bekommt leicht graue Haare, wenn es um die Anforderungen an das Energiesparen bei Immobilien geht. Die Energie-Einspar-VGerordnung (EnEV) wird von Jahr zu Jahr strenger. Mit der EneV 2009 wurde das Anforderungsniveau um rund 30 % gegenüber der EnEV 2007 verschärft. Hinzu kommen dann noch die Anforderungen, die das „Erneuerbare Energien Wärme Gesetz“ (EEWärmeG) an einen Neubau stellt. Wer hier alle Nachweise erbringen will, muss Bauphysiker, Haus- und Lichttechniker in einem sein. Das Fraunhofer-Institut hat jetzt mitgeteilt, dass es den gestressten Immobilieninvestoren in diesem Bereich mit der Forschungsarbeit „EnEV easy“ helfen will.

Ziel der Forschungsarbeit, die auf Initiative des Baden-Württembergischen Wirtschaftsminister Ernst Pfister erstell wurde, ist die Unterstützung von Planern, Bauherren und Modernisierern. So will man einen Beitrag leisten, damit die Akzeptanz gegenüber den strengen Richtlinien zur Energieeinsparung erhalten bleibt und weitere Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz nicht auf der Strecke bleiben.

Die vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik erarbeitete 64-seitige Studie beinhaltet eine erhebliche Vereinfachung der energetischen Nachweise für Gebäude. Die Grundlage für die Untersuchungen bildete ein Datenpool aus typischen Wohngebäuden, die nach Einfamilien- Reihen- und Mehrfamilienhäusern differenziert wurden.

Den definierten Gebäudegruppen wurden zehn marktgängige Anlagensysteme zugeordnet. Die beispielhaften Anlagentechniken umfassen den Einsatz von Brennwertkesseln mit Solarkollektoren, Biomassekesseln, die verschiedenen Arten von Luft-, Wasser- und Sole-Wärmepumpen, Nah- und Fernwärme sowie in Ergänzung dazu die kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. Für alle diese Anlagentechniken gibt es eine übersichtliche Tabelle mit Anforderungen an die Mindest-Wärmedurchlasskoeffizienten (U-Werte) von Dächern, Wänden, Kellerdecken, Fenstern und Türen für Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften, Reihenmittelhäuser und Mehrfamilienhäuser. Werden diese beim Bauantrag nachgewiesen, gelten die Forderungen der EnEV und des EEWärmeG als erfüllt und es sind keine weiteren Berechnungen erforderlich.

Diese vereinfachte Nachweismethode »EnEV easy« könnte in die anstehende Fortschreibung der EnEV einfließen, die für 2012 geplant ist und so zu einem Abbau der bürokratischen Lasten führen. Minister Pfister hat die Studie des Fraunhofer- Instituts für Bauphysik deshalb den zuständigen Bundesministern Rainer Brüderle, Peter Ramsauer und Norbert Röttgen sowie seinen Länderkollegen zugeleitet, um für die badenwürttembergische Idee auf Bund- und Länderebene zu werben.

Die komplette Studie können Sie unter folgendem Link herunterladen:

http://www.wm.baden-wuerttemberg.de/fm7/2028/IBP-WB150.pdf

immo:News abonnieren
Nutzen Sie unseren Informations-Service und erhalten Sie kostenlose Produktinformationen aus erster Hand, exklusive Aktionsangebote, Tipps, Tricks und aktuelle Urteile rund um das Thema Vermietung.