Warum müssen Hundehalter eine Hundesteuer zahlen? Gibt es Möglichkeiten der Hundesteuer zu entkommen? Alles rund um die Steuern für deinen Hund.
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Hundesteuer ist unterschiedlich hoch
Die Hundesteuer ist vielen Hundehaltern ein Dorn im Auge. Schließlich kommen sie vollständig für den Unterhalt der Tiere auf. Futter, Tierarztkosten – das alles zahlt der Hundebesitzer.
Trotzdem gibt es eine Hundesteuer, die außerdem noch stark variiert in Deutschland. In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz beträgt die Hundesteuer für den ersten Hund 186 Euro jährlich. Für einen Fiffi in Stadt Brandenburg an der Havel muss sein Besitzer 72 Euro im Jahr entrichten. Je nach Gemeinde kostet der zweite und dritte Hund nochmal deutlich mehr. Gefährliche Rassen, also Kampfhunde, schlagen teils mit über 1.000 Euro jährlich zu Buche, in Solingen beispielsweise mit 1.200 Euro.
Hundesteuer ist rund 200 Jahre alt
Die Hundesteuer ist eine örtliche Steuer, die von Städten und Gemeinden erhoben wird. Durch sie würden vorrangig ordnungspolitische Ziele verfolgt, wie die Begrenzung der Anzahl von Hunden in einer Gemeinde. So erklärt es das Bundesfinanzministerium. Da die Steuer lokal festgesetzt wird, variiert ihre Höhe so stark in Deutschland. Sie richtet sich nach dem Wohnort des Hundehalters, ganz gleich, wo sich der Hund überwiegend aufhält (Beschluss des BVerwG vom 25.04.2013, 9 B 41/12). Tägliche Abwesenheit, weil das Tier mit dem Halter zur Arbeit geht, oder ein längerer Urlaub sind keine Hinderungsgründe.
Die Hundesteuer tauchte Anfang des 19. Jahrhunderts erstmals in Preußen als Luxussteuer auf. So betrachtet der Fiskus den Hund im Grunde bis heute. Die Bedeutung als Sozialpartner lässt man außer Acht. Andere Länder erhoben vor rund 200 Jahren Nutzungssteuern, die sich auf den Einsatz von Hunden als Jagdhunden bezogen. In Sachsen-Coburg oder Baden wurde eine Steuer eingeführt, um die Zahl der Hunde wegen der Tollwutgefahr zu begrenzen.
Da viele Hunde gehalten wurden, war die Steuer einträglich und blieb bis heute erhalten. Aktuell wäre es jedoch schlauer auf Katzen eine Steuer zu erheben, denn die Katze ist mit 14,8 Millionen Tieren im Jahr 2018 Deutschlands beliebtestes Haustier (Quelle). Hunde folgen erst auf Rang zwei mit 9,4 Millionen. In Deutschland wird auf kein weiteres Tier Steuer erhoben. Hundefreunde weisen regelmäßig auf diese Steuerungerechtigkeit hin – mit wenig Erfolg.
Vorsicht: Melde deinen Hund immer an!
Studie zu Haustieren
Laut Heimtierstudie 2019 der Universität Göttingen betrugen die Einnahmen aus Hundesteuer im Jahr 2018 in Deutschland knapp 360 Millionen Euro. Die kommunalen Einnahmen sind nicht zweckgebunden. Die Studie kommt zu der Schlussfolgerung, dass das ordnungspolitische Ziel, die Zahl der Hunde zu regulieren, in der Hundesteuer keine sachliche Begründung findet. Ein Zusammenhang zwischen der Höhe der Steuer und der Anzahl der Hunde wurde nicht festgestellt. Eine deutlich höhere Steuer – wie bei Kampfhunden – bringe durchaus Effekte.
In keinem anderen europäischen Land würde die Hundepopulation über eine Steuer geregelt, sagt die Studie. Denkbar und sinnvoll wäre dagegen eine Verwendung der Steuereinnahmen für die Anbringung von Hundekotbeutel-Stationen mit kostenlosen Beuteln und Abfalleimern auf Grünflächen oder die Beseitigung der Hundehaufen. Die Studie konnte in diesem Bereich aber nur sehr geringe oder gar keine kommunalen Ausgaben feststellen.
Kein Spartipp bei der Hundesteuer?
Sparmöglichkeiten gibt es keine bei der Hundesteuer. Absetzen lassen sich die Ausgaben nicht. Im nächsten Absatz zeigen wir Ihnen aber einen Tipp zum Steuern sparen mit Hund.
Um die Hundesteuer zu verringern, könnte man höchstens in eine Gemeinde mit geringerer Hundesteuer umziehen. Manchmal bekommt man die Steuer für ein bis zwei Jahre erlassen, wenn man einen Hund aus dem Tierheim aufnimmt.
Helfende Hunde, also Blinden-, Helferhunde, Dienst- oder Wachhunde sind häufig steuerfrei. Das muss der Halter in der jeweiligen Gemeinde erfragen. Es gibt auch Orte, bei denen sozial Bedürftige sich befreien lassen können. Immerhin gilt auf Tiernahrung auch der ermäßigte Steuersatz von 7 statt 19 Prozent wie auf viele Lebensmittel, zum Beispiel Gemüse.
Keine Pauschale vergessen!
Wie trage ich die Hundesteuer in die Steuererklärung ein?
Leider lässt sich die Hundesteuer nicht verringern. Daher wird sie auch nicht in die Steuererklärung eingetragen.
Kann ich meinen Hund trotzdem von der Steuer absetzen?
Mit ein paar Kniffen, kannst du einige Kosten für deinen Hund in der Steuererklärung berücksichtigen. Hast du zum Beispiel einen Gassi-Service oder Tiersitter beauftragt, fallen diese unter die haushaltsnahe Dienstleistungen. Diese Dienstleistungen können Sie von der Steuer absetzen.
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