Antragsveranlagung zur Einkommensteuer

Freiwillige Abgabe einer Steuererklärung

Die meisten sind verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Doch auch wer es nicht ist, für den kann sich eine freiwillige Abgabe einer Steuererklärung durchaus lohnen. Alles Wichtige rund um das Thema Antragsveranlagung gibt’s hier.

Wer ist zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet?

Grundsätzlich ist jeder verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Doch auch wenn du nicht zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung verpflichtet bist, kannst du trotzdem freiwillig eine Steuererklärung abgeben.

Doch: Wann ist man überhaupt verpflichtet, eine Steuererklärung beim Finanzamt einzureichen? Grundsätzlich gilt: Jeder, der vom Finanzamt zur Abgabe einer Steuererklärung aufgefordert wird, muss auch eine Erklärung abgeben. Und das sind die meisten Steuerzahler in Deutschland.

Doch auch wenn du keine Aufforderung erhalten hat, kann trotzdem eine sogenannte Pflichtveranlagung vorliegen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn:

  • du einen Freibetrag auf deiner Lohnsteuerkarte hast eintragen lassen (Ausnahme: Behinderten-Pauschbetrag, Hinterbliebenen-Pauschbetrag oder geänderte Zähler für die Kinderfreibeträge)
  • deine steuerpflichtigen Nebeneinkünfte im Jahr über 410 Euro betragen, beispielsweise aus Vermietung oder einem Kleingewerbe
  • du Lohnersatzleistungen über 410 Euro im Jahr erhalten hast (zum Beispiel Arbeitslosengeld, Krankengeld, Elterngeld)
  • du eine Lohnsteuerkarte mit der Lohnsteuerklasse VI hast
  • du zusammen mit deinem Ehepartner die Lohnsteuer-Klassen-Kombi III und V gewählt hast

Wer kann eine freiwillige Steuererklärung abgeben?

Bist du nicht dazu verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben? Dann kannst du das trotzdem freiwillig tun. Das nennt man dann Antragsveranlagung. Die meisten Antragsveranlagungen liegen bei Arbeitnehmern vor, die nur Einnahmen aus ihrem Angestelltenverhältnis erzielen.

Das sind zum Beispiel

  • Singles mit nur einem Arbeitsverhältnis und Lohnsteuerabzug der Steuerklasse 1 oder
  • Ehepaare, bei denen beide Partner berufstätig sind und sie die Steuerklassen IV/IV haben
  • Ehepaare mit Lohnsteuerklassen-Kombination III/V, bei denen aber nur einer als Angestellter tätig ist.
Information zum Thema

Erinnerung trotz Antragsveranlagung?

Du hast vom Finanzamt eine Erinnerung an die Abgabe einer Steuererklärung erhalten, obwohl du nicht zur Abgabe verpflichtet bist? Auch das Finanzamt macht mal Fehler. Teile einfach den Beamten mit kurzer Begründung per Post oder E-Mail mit, warum du nicht zur Abgabe der Steuererklärung verpflichtet bist. Bist du nicht verpflichtet zur Abgabe und willst auch nicht abgeben, wird die Aufforderung vom Finanzamt zurückgenommen.

Wann lohnt sich die Antragsveranlagung?

Du bist nicht zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet und willst daher auch keine Erklärung abgeben? Das wäre aber sehr schade! Denn rund 90 Prozent der abgegebenen Erklärungen führen bei einer Antragsveranlagung zu einer Steuererstattung. Gerade bei der freiwilligen Abgabe – der sogenannten Antragsveranlagung – winkt so gut wie immer ein Plus im Geldbeutel.

Mach einfach deine Steuererklärung mit WISO Steuer. Der große Vorteil: Du siehst nach jeder Eingabe, wie hoch deine Erstattung oder Nachzahlung ist. Ergibt sich am Ende, dass du tatsächlich doch Steuern nachzahlen musst, gibst du einfach keine Steuererklärung ab. So weißt du ganz genau, wann sich die Abgabe für dich lohnt. Probiere es einfach kostenlos im Web aus.  Kosten fallen für dich erst an, wenn du tatsächlich abgibst.

Warum sich die Steuererklärung oft lohnt

Pflicht oder Kür? Die Steuererklärung ist beides! Wir erklären, wann du eine Steuererklärung freiwillig abgeben kannst und wann es Pflicht ist. Und warum sich die Steuererklärung öfters lohnt als du vermutest.

Generell gilt: Eine Antragsveranlagung lohnt sich immer, wenn du noch Ausgaben für deinen Job absetzen kannst, die noch nicht berücksichtigt wurden. Liegt bei dir einer oder mehrere der unten genannten Punkte vor? Dann ist eine Steuererstattung wahrscheinlich. Du hast beispielsweise:

  • Werbungskosten über dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1.200 Euro.
  • Sonderausgaben über dem Pauschbetrag von 36 Euro (bzw. 72 Euro bei Zusammenveranlagung)
  • Hohe Krankheitskosten  oberhalb der zumutbaren Belastung
  • Handwerker im Haus  in Anspruch genommen
  • geheiratet
  • Steuerklasse IV ohne Faktor

Wie lange habe ich für eine Antragsveranlagung Zeit?

Bist du nicht verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben, hast du ganze 4 Jahre lang Zeit. Gibst du deine Steuer später ab, darf das Finanzamt diese nicht mehr bearbeiten, weil Verjährung eingetreten ist.

So lange habe ich für die Abgabe meiner Steuer Zeit

SteuerjahrAbgabe bis zum
202031.12.2024
202131.12.2025
202231.12.2026
202331.12.2027
Experten Tipp

Jetzt noch die Steuer 2020 erledigen

Die Frist zur Abgabe deiner Steuer für das Jahr 2020 endet also erst am 31. Dezember 2024. Hol dir das Geld aus dem Jahr 2020 zurück – und mach jetzt deine Steuererklärung 2020.

Nachzahlen bei einer Antragsveranlagung?

Du hast freiwillig eine Steuererklärung abgegeben und nun musst du Steuern nachzahlen? Halb so wild: Du kannst deine Steuererklärung ganz einfach zurücknehmen –  durch einen Einspruch. Dafür hast du 1 Monat nach Erhalt des Steuerbescheides Zeit. Konsequenzen musst du keine befürchten: Du stehst nach dem Rückzug so da, als hättest du nie eine Steuererklärung abgegeben.

Wie hoch ist meine Steuererstattung?

Nun heißt es prüfen, ob überhaupt eine Erstattung der Steuer herumkommt. Das geht am schnellsten mit WISO Steuer. Mit Software kannst du ganz einfach für jedes Jahr die Zahlen eingeben und berechnen lassen, ob sich eine Abgabe lohnt.

Zeigt das Programm eine Erstattung an? Glückwunsch! Nur noch schnell abgeben und bald hast du eine nette Steuererstattung auf dem Konto.

FAQ: Antragsveranlagung

Für die Abgabe deiner Steuererklärung hast du 4 Jahre Zeit. Das heißt, für das Jahr 2023 hast du bis zum 31. Dezember 2027 Zeit. Diese Frist kann grundsätzlich nicht verlängert werden.

Wenn du eine Steuererstattung erwartest, warum schiebst du dann die Steuererklärung auf die lange Bank? Dein Konto freut sich sicher über den Geldsegen. Mach deine Steuer, mit WISO Steuer.

Gibst du deine Steuererklärung freiwillig ab und musst unerwartet Steuer nachzahlen, spricht man von einer Antragsveranlagung mit Nachforderung. Doch halb so wild: Du kannst die Erklärung ganz einfach zurücknehmen. Dafür legst du einfach innerhalb von einem Monat Einspruch gegen den Steuerbescheid ein – und das Finanzamt tut so, als hättest du die Steuererklärung niemals abgegeben.
Die freiwillige Abgabe lohnt sich, wenn du Ausgaben hattest, die noch nicht beim Lohnsteuerabzug berücksichtigt wurden. Hattest du im Jahr 2023 Werbungskosten von mehr als 1.230 Euro, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen? Oder hast du Handwerker und Dienstleister in deinem Haushalt beschäftigt? Dann kann sich die Steuererklärung für dich lohnen. Probiers gleich aus –  mit WISO Steuer.

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