Bodenrichtwert

So berechnet sich der Preis eines Grundstücks

In den nächsten Monaten werden sich Grundstückseigentümer mit der Grundsteuer-Erklärung beschäftigen. Neu dabei: der Bodenrichtwert. Er gehört zu den Angaben, die in der Grundsteuer-Erklärung abgefragt werden. Wir zeigen, was sich hinter dem Begriff verbirgt.

Kurz & knapp

  • Der Bodenrichtwert drückt den durchschnittlichen Wert des Bodens innerhalb einer Gemeinde aus
  • Er wird regelmäßig von Gutachterausschüssen ermittelt
  • Die Werte kannst du online abrufen
  • Der Bodenrichtwert wird auch in der neuen Grundsteuer-Erklärung abgefragt

Was sagt der Bodenrichtwert aus?

Der Bodenrichtwert ist die Basis für die Besteuerung von Grundstücken. Das ist ein Wert, der einen durchschnittlichen Quadratmeter Boden von Grundstückslagen in Gemeinden oder Städten beziffert. Der Bodenrichtwert wird in Euro pro Quadratmeter angegeben.

Mithilfe des Bodenrichtwerts und anhand der Größe des Grundstücks berechnet das Finanzamt den Bodenwert. Anschließend fließt dieser Bodenwert in die Berechnung des Grundsteuerwertes für deine Immobilie mit ein.

 

Beispiel Immobilien

Beispiel: Bodenwert

Dein Grundstück ist 500 qm groß. Es gilt ein Bodenrichtwert von 360 Euro je Quadratmeter. Damit beträgt der Bodenwert 180.000 Euro (500 qm x 360 Euro je Quadratmeter).

Je höher der Bodenrichtwert ist, desto teurer ist ein Grundstück

Beliebte Innenstadtlagen haben teilweise Bodenrichtwerte im vierstelligen Bereich, während sie in kleineren Dörfern sehr viel niedriger ausfallen. Zum Vergleich: In Koblenz liegt der Bodenrichtwert in Lagen, die in Laufweite zum Schloss liegen, bei 1.150 Euro je Quadratmeter. In St. Martin in der Pfalz gibt es Gebiete mit Bodenrichtwerten von 190 Euro je Quadratmeter.

Woher bekomme ich den Bodenrichtwert?

Die Bodenrichtwerte sind bundesweit online abrufbar – über das Portal Boris-D. Einige Bundesländer stellen die Werte für ihre Immobilien auch in eigenen Länderportalen zur Verfügung.

Warum sollte ich den Bodenrichtwert kennen?

Wenn du den Bodenrichtwert für dein Grundstück kennst, kannst du damit zum einen den Bodenwert ermitteln und letztlich den Grundsteuerwert für deine Immobilie ausrechnen.

In der Grundsteuer-Erklärung, die alle Eigentümer abgeben müssen, wird unter anderem auch der Bodenrichtwert abgefragt. Kennst du die Werte für dein Grundstück, kannst du feststellen, ob das Finanzamt einen abweichenden Bodenrichtwert für die Berechnung angewendet hat. Daher solltest du unbedingt die Steuerbescheide überprüfen, die das Finanzamt dir für die Grundsteuer zuschickt.

Übrigens gibt es Bundesländer, die die Grundsteuer unabhängig von den Bodenrichtwerten berechnen. Das sind Bayern und Hamburg.

Wer legt den Bodenrichtwert fest?

Den Bodenrichtwert legen die Gutachterausschüsse der jeweiligen Gemeinde fest. Als Grundlage dienen dabei die amtlichen Kaufpreissammlungen. Diese werden von Gutachterausschüssen für Grundstückswerte geführt. Aufgrund dieser Kaufpreissammlungen werden die Bodenrichtwerte grundsätzlich alle 2 Jahre ermittelt. Der Bodenrichtwert ist also ein Durchschnittswert, der sich aus einer Vielzahl von Grundstücksverkäufen ergibt.

Entscheidend für den Bodenrichtwert sind dabei diese Faktoren:

  • Kaufpreise
  • Lage des Grundstücks – urbane oder ländliche Gebiete
  • Weitere Merkmale des Grundstücks – Größe, Ausblick, Bebauungsmöglichkeiten

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Video: Grundsteuer-Erklärung

Die neue Grundsteuer-Erklärung betrifft alle Eigentümer. Im Video zeigen dir, was sich für dich ändert.

FAQ: Bodenrichtwert

Der Bodenrichtwert gibt den Wert eines unbebauten Grundstücks an, und zwar: Euro pro Quadratmeter. Der Bodenwert wird folgendermaßen berechnet:

  • Bodenrichtwert (€/qm) × Quadratmeterzahl des Grundstücks = Bodenwert

Der Bodenwert kann sich aufgrund verschiedener Faktoren immer ändern.

Der Grundstückspreis (Bodenwert) bestimmt den Verkehrswert eines Grundstücks (Grundstückswert). Der Bodenrichtwert bestimmt den durchschnittlichen Lagewert des unbebauten Grundstücks bezogen auf einen Quadratmeter Grundstücksfläche. Bodenrichtwerte werden herangezogen, um den Bodenwert zu ermitteln.
Der Grundsteuerwert wird anhand des Bodenrichtwerts berechnet. Der Grundsteuerwert wird vom Finanzamt ermittelt. Der Bodenwert hat maßgeblichen Einfluss auf den Grundsteuerwert und beeinflusst damit unmittelbar die Höhe der Grundsteuer.
  1. Lage des Grundstücks
  2. Form & Größe des Grundstücks
  3. Erschließungsgrad
  4. Bodenbeschaffenheit
  5. Art der Bepflanzung
  6. Bebauung bzw. Bebauungsmöglichkeiten