Die meisten Eltern haben es in der Corona-Zeit erlebt: Ausfall von Präsenzunterricht. Schulpflichtige Kinder mussten wegen Schließung der Schulen von zu Hause aus unterrichtet werden. Die berechtigte Frage dabei: Ist Homeschooling steuerlich absetzbar? Ob man mit den Ausgaben für Internet, Laptop oder Tablet Steuern sparen kann, zeigen wir in diesem Beitrag.
Schnelleinstieg
Kurz & knapp
- Kosten für Homeschooling kannst du nicht absetzen
- Auch Strom- oder Heizkosten für das Homeschooling akzeptiert das Finanzamt nicht
- Stattdessen bringen dir andere Kosten rund um dein Kind Geld zurück
Homeschooling: Was kann ich absetzen?
Geschlossene Schulen kosteten nicht nur Zeit und Nerven, sondern vielen Fällen auch Geld. Denn damit der Nachwuchs vernünftig lernen kann, bedarf es mittlerweile allerlei technischer Geräte. Denn plötzlich sind Notebook, Webcam, Drucker und Scanner notwendige Lernutensilien. Dazu kommen Kosten wie Internetgebühren. Eltern dürfen also mitunter tief in die Tasche greifen.
Daher stellt sich vielen auch die Frage, ob diese Kosten in der Steuererklärung berücksichtigt werden können. Die Antwort ist ernüchternd: Leider bietet das Steuerrecht hier keine Entlastung, diese Kosten können Eltern nicht bei der Steuer angeben. Gleiches gilt auch für den anteiligen Stromverbrauch oder zusätzliche Heizungskosten.
Gab es für die Eltern immerhin eine Homeoffice-Pauschale von 5 Euro pro Tag, gehen sie beim Homeschooling leer aus und müssen sich mit dem Kindergeld für ihren Nachwuchs zufriedengeben. Immerhin gab es in den Jahren 2020 und 2021 jeweils einen Kinderbonus als Trostpflaster.
Warum kann ich keine Kosten für das Homeschooling bei der Steuer angeben?
Der Grund ist relativ einfach, zumindest aus Sicht des Finanzamts: Für das Kind erhalten die Eltern jeweils pro Jahr einen Kinderfreibetrag und zusätzlichen einen Freibetrag für Betreuung, Erziehung und Ausbildung (kurz BEA). Diese Freibeträge sollen das Existenzminimum des Kindes abdecken – also die Kosten, die Eltern pro Jahr für Kleidung, Essen usw. ausgeben.
Um aber nicht nur einmal im Jahr die Freibeträge bei der Steuererklärung zu bekommen, gibt es das monatliche Kindergeld. Das ist quasi ein Abschlag auf die steuerlichen Freibeträge. In der Steuererklärung wird dann geprüft, wo steuerlich mehr herausspringt: durch das monatliche Kindergeld oder durch die Freibeträge bei der Steuer.
Die Begründung beim Homeschooling lautet also: Durch das Kindergeld bzw. die Kinderfreibeträge sind sämtliche Kosten für Betreuung, Erziehung und Ausbildung bereits abgeholten.
Welche Kosten für mein Kind kann ich bei der Steuer angeben?
Erhältst du für dein Kind Kindergeld, gibt es andere zusätzliche Kosten, mit denen du Steuern sparen kannst:
1. Kinderbetreuung
Es gibt also keine Möglichkeiten, mit den Kosten für Homeschooling Steuern zu sparen. Bei Kindern unter 14 Jahren kannst du aber die Kosten für die Kinderbetreuung von der Steuer absetzen.
Als Kinderbetreuung zählen typische Kosten, wie Beiträge für Kita oder Krippe. Auch die Betreuung nach der Schule zählt dazu. 2/3 der gesamten jährlichen Kosten werden bei der Steuer berücksichtigt. Maximal 4.000 Euro senken dann deine Steuer. Sobald der 14. Geburtstag gefeiert wird, gibt’s den kleinen Steuerbonus allerdings nicht mehr für den Nachwuchs.
Die Kosten kannst du abziehen, wenn:
Haben die Großeltern auf das Kind aufgepasst und erhalten nur Benzingeld, kannst du diese Ausgaben auch ohne Rechnung bei der Steuer angeben.
Nicht dazu gehören: Unterricht, Nachhilfe oder sonstige Hobbys wie Sport.
2. Schulgeld
Geht das Kind in eine Privatschule und es fällt Schulgeld an, können Eltern bis zu 5.000 Euro als Sonderausgaben bei der Steuer abziehen. Genauer gesagt, sind es 30 Prozent des Schulgeldes und maximal 5.000 Euro pro Kind.
Nicht dazu zählen Unterkunft, Betreuung und Verpflegungskosten.
3. Weitere Tipps für Eltern
Macht man seine Steuererklärung zum ersten Mail als Elternteil, ist nicht immer klar, welche Angaben dazu gehören. Mit WISO Steuer musst du dir aber keine Gedanken darum machen. Denn das Programm navigiert dich durch die Erklärung, füllt viele Punkte automatisch aus und steht dir mit vielen Tipps zur Seite. So sparst du dir nicht nur Zeit, sondern holst auch die optimale Steuererstattung heraus. Probiers einfach aus: Steuererklärung für Familien