Die Lohnabrechnung verstehen – das ist oft gar nicht so einfach. Kryptische Berechnungen und unverständliches Bürokratendeutsch senken die Motivation, einen genauen Blick darauf zu werfen. Warum das trotzdem wichtig ist und welche Angaben für interessant sind – ein Überblick.
Schnelleinstieg
Kurz & knapp
- Die Lohnabrechnung zu verstehen und regelmäßig zu prüfen ist wichtig, um Fehler zu erkennen
- Die Lohnabrechnung enthält alle wichtigen Infos rund um dein monatliches Einkommen
- Achtung nicht verwechseln: Lohnabrechnung und Lohnsteuerbescheinigung ist nicht das Gleiche!
- Warum es sich lohnt, die Lohnabrechnung zu überprüfen
Warum es sich lohnt, die Lohnabrechnung zu überprüfen
Brief öffnen, Auszahlungsbetrag vergleichen, abheften. Für viele dürfte das ein Standard-Prozedere sein, wenn es um die Lohnabrechnung geht. Wir empfehlen aber: Wirf einen genaueren Blick auf die Gehaltsabrechnung. Denn die Lohnabrechnung verstehen heißt auch Fehler darin finden zu können. Ob nun die falsche Steuerklasse, Tippfehler oder Zahlendreher – nicht aufpassen heißt oft, mehr zahlen als nötig.
Doch auch wenn alles stimmt, hast du deine Zeit nicht vergeudet. Denn das regelmäßige Prüfen der Gehaltsabrechnung hat noch einen weiteren Vorteil: So entwickelst du ein Gefühl dafür, wie sich dein Auszahlungsbetrag zusammensetzt und was regelmäßig von deinem Bruttoeinkommen abgezogen wird.
Keine Lohnabrechnung per Post bekommen?
Allgemeines zur Lohnabrechnung
Jeder Arbeitgeber ist gesetzlich dazu verpflichtet, seinen Angestellten Lohnabrechnungen auszustellen. Sie werden in der Regel monatlich versendet und enthalten eine genaue Aufstellung darüber, wie sich dein Bruttolohn zusammensetzt und was davon abgezogen wird. Die Gehaltsabrechnung wird entweder per Post versendet oder digital beispielsweise als PDF-Datei zum Download bereitgestellt.
Lohnabrechnung und Lohnsteuerbescheinigung
Keine Pauschale vergessen!
Lohnabrechnung verstehen – das steht drin
Da nicht alle Arbeitgeber die gleiche Software für die Abrechnung verwenden, sehen die monatlichen Lohnabrechnungen rein optisch bei jedem Arbeitgeber etwas anders aus. Doch auch wenn sich Lohnabrechnungen optisch etwas unterscheiden, sind sie im Grunde aber immer gleich aufgebaut:
- Zunächst findest du deine persönlichen Angaben wie Name, Adresse, Steuer-ID etc.
- Danach folgt eine Aufstellung deiner Bruttobezüge sowie die Abzüge für Steuern und Sozialabgaben.
- Ganz unten steht dann der Auszahlungsbetrag, der dir tatsächlich am Ende überwiesen wird.
Lohnabrechnung im Detail
1. Arbeitnehmerdaten
Hier findest du deine persönlichen Daten, wie:
Außerdem ist im Briefkopf der Lohnabrechnung immer auch dein Name und deine Anschrift enthalten sowie die Adresse deines Arbeitgebers.
2. Bruttobezüge
In diesem Bereich siehst du, wie sich dein Bruttolohn zusammensetzt. Dazu gehören zum Beispiel der Stundenlohn, Urlaubsgeld- und Weihnachtsgeld, Sachbezugswerte oder Feiertagszuschläge. Die einzelnen Beträge ergeben dann dein Gesamt-Brutto. Häufig weicht das Gesamt-Brutto vom Steuer- und SV-Brutto ab. Der Grund dafür ist, dass die angegebenen Werte unterschiedlich besteuert und mit Sozialversicherungsbeiträgen belastet werden.
3. Steuer und Sozialversicherung
In diesem Bereich erkennst du, wie viel Steuern und Sozialversicherungsabgaben von deinem Bruttolohn abgezogen werden.
Steuerrechtliche Abzüge
Zu den steuerrechtlichen Abzügen gehört die Lohnsteuer und eventuell der Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer.
Die Höhe deiner Lohnsteuer hängt davon ab, wie viel du verdienst und welche steuerlichen Freibeträge beim Lohnsteuerabzug berücksichtigt werden. Grundsätzlich gilt: Je höher dein Einkommen ist, desto höher ist auch dein persönlicher Steuersatz. In Deutschland liegt der Prozentsatz für die Lohnsteuer zwischen 14 und 45 Prozent deines jährlichen Einkommens.
Wie viel Kirchensteuer dir abgezogen wird, hängt von deinem Wohnort ab. Grundsätzlich beträgt die Höhe 9 Prozent deiner festgesetzten Einkommensteuer. Wohnst du jedoch in Baden-Württemberg oder Bayern, liegt sie bei 8 Prozent.
Beispiel: Kirchensteuer
- 220,00 Euro x 8 Prozent = 17,82 Euro bzw. 220,00 Euro x 9 Prozent = 19,80 Euro.
Monatlich zahlt er also Kirchensteuer in Höhe von 17,82 Euro in Baden-Württemberg oder Bayern bzw. 19,80 Euro in den übrigen Bundesländern.
Sozialversicherungsrechtliche Abzüge
Unter den steuerrechtlichen Abzügen findest du die Abgaben zur Sozialversicherung. Dazu zählen die Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und die Pflegeversicherung.
Insgesamt zahlst du jeweils die Hälfte der Beiträge. Die andere Hälfte übernimmt dein Arbeitgeber. Die Höhe der Beiträge findest du in der folgenden Tabelle. Der Prozentsatz bezieht sich dabei auf dein jährliches sozialversicherungspflichtiges Bruttoeinkommen.
Sozialversicherungsbeitrag | Gesamt (in Prozent) | Arbeitnehmeranteil (in Prozent) | Arbeitgeberanteil (in Prozent) |
---|---|---|---|
Krankenversicherung | 14,6 % | 7,3 % | 7,3 % |
Rentenversicherung | 18,6 % | 9,3 % | 9,3 % |
Arbeitslosenversicherung | 2,4 % | 1,2 % | 1,2 % |
Pflegeversicherung | 3,05 % | 1,525 % | 1,525 % |
4. Auszahlungsbetrag
Hier findest du den Betrag, der dir am Ende tatsächlich ausgezahlt wird. Darin sind auch schon mögliche Netto-Bezüge und -Abzüge verrechnet.
Je nach Gehaltsabrechnung könnte deine Bankverbindung auch unten aufgeführt sein. Daneben findest du zudem den Sozialversicherungsanteil deines Arbeitgebers sowie seine zusätzlichen Beiträge. Zusammen mit deinem Bruttolohn bilden sie die Gesamtkosten, die dein Arbeitgeber für dich zahlt.
5. Fußnoten
Am Ende deiner Abrechnung findest du die Fußnoten. Hier werden alle verwendeten Abkürzungen aufgeführt und ausgeschrieben.
Die Lohnabrechnung in der Steuererklärung
Wenn es um deine Steuererklärung geht, kannst du die Lohnabrechnungen liegen lassen. Denn hier brauchst du die jährliche Lohnsteuerbescheinigung. Das ist eine Art „XXL”-Lohnabrechnung, in dem dein Gehalt und deine Be- und Abzüge des gesamten Jahres zu finden sind.
Und das alles abtippen? Nicht, wenn du WISO Steuer mit dem Steuer-Abruf nutzt! Denn die Daten dein Lohnsteuerbescheinigung kann sich das Programm auch direkt vom Finanzamt holen. So sparst du dir das lästige Abtippen – und auch mögliche Fehler, die sich dabei einschleichen.
Dafür brauchst du nur den Steuer-Abruf. Ist der einmal eingerichtet, kannst du dich entspannt zurücklehnen. Denn ab jetzt erledigt WISO Steuer das lästige Abschreiben für dich. Und das Beste daran: Das gilt für sämtliche Daten, die das Finanzamt von dir hat. So werden beispielsweise auch Angaben deiner Versicherungen oder eventueller Lohnersatzzahlungen einfach übernommen. Nur noch drüber schauen – und fertig.
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FAQ: Lohnabrechnung verstehen
Wie bekomme ich meine Lohnabrechnung?
Ist die monatliche Lohnabrechnung Pflicht?
Bis wann muss mein Arbeitgeber die Lohnabrechnung fertig machen?
Ist es schlimm, wenn eine Lohnabrechnung fehlt?
Kann ich auf eine Lohnabrechnung in Papierform bestehen?
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