Mutterschaftsgeld

Muss ich Mutterschaftsleistungen bei der Steuer angeben?

Vor der Geburt eines Kindes gibt es viele Anträge, die ausgefüllt werden müssen. Einer davon ist der Antrag auf Mutterschaftsgeld bei der Krankenkasse. Sobald das Geld ausgezahlt wird, kommt aber die Frage auf: Muss ich das Mutterschaftsgeld in der Steuererklärung angeben?

Kurz & knapp

  • Mutterschaftsgeld gibt es 6 Wochen vor und 8 Wochen nach der Geburt, für alle gesetzlich krankenversicherten Beschäftigten
  • Als Arbeitnehmer bekommst du dein Nettogehalt weiter
  • Wer im Beschäftigungsverbot ist, bekommt Mutterschutzlohn
  • Wer Mutterschaftsgeld bekommt, muss eine Steuererklärung abgeben

Mutterschaftsgeld & Steuern Infografik

Was ist Mutterschaftsgeld?

Das Mutterschaftsgeld bekommst du, wenn du in Mutterschutz gehst. Dieser gilt in der Regel 6 Wochen vor und 8 Wochen nach der Geburt. In dieser Zeit erhältst du in der Regel das Mutterschaftsgeld und einen Zuschuss vom Arbeitgeber als Ersatz für dein Einkommen, da du im Mutterschutz nicht arbeitest.

Mutterschaftsgeld von der Krankenversicherung

Die Höhe des Mutterschaftsgeldes richtet sich nach deinem durchschnittlichen Nettolohn der letzten 3 Monate vor Beginn der Mutterschutzfrist.

Bist du gesetzlich versichert, bekommst du während der Mutterschutzfrist täglich maximal 13 Euro Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse. War dein Nettoeinkommen in dieser Zeit höher als 13 Euro pro Tag, zahlt dir dein Arbeitgeber den Differenzbetrag als Arbeitgeberzuschuss aus.

Bist du privat versichert oder familienversichert bei einer gesetzlichen Krankenkasse, erhältst du das Mutterschaftsgeld des Bundesamtes für Soziale Sicherung. Das Mutterschaftsgeld des Bundesamtes für Soziale Sicherung beträgt insgesamt höchstens 210 Euro.

Du hast Anspruch auf Mutterschaftsleistungen, die dich finanziell unterstützen, während du nicht arbeiten kannst. Zum Beispiel auch dann, wenn du studierst, einen Minijob hast oder gar keinen Job hast. Genaueres zu den verschiedenen Konstellationen kannst du in den FAQ des Familienportals nachlesen.

Arbeitgeberzuschuss

Den Arbeitgeberzuschuss erhältst du, wenn du in den 3 Monaten vor der Geburt mehr als 390 Euro verdient hast. In diesem Fall gleicht dein Arbeitgeber den fehlenden Betrag bis zum Nettoeinkommen aus. Du erhältst also weiterhin dein Geld. Diesen Anteil bekommt der Arbeitgeber von deiner Krankenversicherung aber erstattet.

Den Zuschuss beantragst du, indem du deinem Arbeitgeber einen Nachweis über den errechneten Entbindungstermin übergibst. Auch den bekommst du bei deinem Frauenarzt.

Information zum Thema

Gesetzliche Verpflichtung zur Zahlung

Übrigens: Dein Arbeitgeber ist gesetzlich dazu verpflichtet, den Zuschuss zu zahlen! Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld muss er aber nicht zahlen.
Beispiel Familie

Höhe des Mutterschaftsgelds

Stefanies durchschnittliches Nettoeinkommen vor der Geburt lag bei 3.000 Euro im Monat. Pro Tag waren es somit 100 Euro. Die Zahlung, die sie während ihrer Mutterschutzfrist bekommt, setzt sich wie folgt zusammen:

  • 13,00 Euro pro Tag: Mutterschaftsgeld von ihrer Krankenkasse
  • 87 Euro pro Tag: Arbeitgeberzuschuss zum Mutterschaftsgeld

Insgesamt bekommt Stefanie somit täglich 100 Euro Mutterschaftsgeld.

Antrag auf Mutterschaftsgeld stellen

Den Antrag auf die Zahlung kannst du erst 7 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin bei deiner Krankenkasse einreichen. Du bekommst von deinem Gynäkologen eine MET-Bescheinigung. Diese schickst du einfach per Post an deine Krankenkasse.

Mutterschaftsgeld bei Beschäftigungsverbot

Im Beschäftigungsverbot bekommst du Mutterschutzlohn von deinem Arbeitgeber (§18 MuSchG). Der Mutterschutzlohn berechnet sich genau wie das Mutterschutzgeld aus dem durchschnittlichen Gehalt der letzten 3 Monate vor der Schwangerschaft. Hast du während der Schwangerschaft eine Gehaltserhöhung bekommen, wird mit dem erhöhten Lohn gerechnet.

Muss ich wegen Mutterschaftsgeld eine Steuererklärung abgeben?

Das Mutterschaftsgeld ist steuerfrei. Aber es unterliegt dem Progressionsvorbehalt. Heißt: Dein Steuersatz, mit dem deine anderen Einnahmen versteuert werden, erhöht sich dadurch. Wie auch bei anderen Lohnersatzleistungen bist du deshalb verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben.

Die Zahlungen des Mutterschaftsgeldes verschweigen kannst du nicht, denn die Krankenkasse ist verpflichtet diese elektronisch an das Finanzamt zu melden. Gibst du keine Steuererklärung ab, wirst du vermutlich eine Mahnung erhalten.

Wichtig: Wenn du innerhalb eines Jahres mehr als 410 Euro Mutterschaftsgeld bzw. Mutterschaftsgeld und Arbeitgeberzuschuss bekommst, musst du eine Steuererklärung für dieses Jahr abgeben.

Muss ich durch Mutterschaftsgeld Steuern nachzahlen?

Diejenigen, die Mutterschaftsgeld oder andere Zahlungen als Ersatz für den Lohn erhalten, müssen häufig mit Steuernachzahlungen rechnen. Grund:

Die Einkommensteuer ist eine Jahressteuer. Beispielsweise zahlen Angestellte diese Steuer voraus, indem sie monatlich über den Arbeitgeber vom Gehalt abgezogen wird. Mit deiner Steuererklärung prüft das Finanzamt, wie viel Einkommensteuer bei dir für das vergangene Kalenderjahr insgesamt fällig sind. Ob du dann eine Nachzahlung oder Erstattung bekommst, richtet sich danach, wie viel du vorausgezahlt hast.

Da das Mutterschaftsgeld deinen Steuersatz erhöht, kann es sein, dass du im Laufe des Jahres zu wenig Steuern abgeführt hast und diese deshalb nachzahlen musst.

Beispiel Familie

Höherer Steuersatz wegen Mutterschaftsgeld

Stefanies steuerpflichtiges Einkommen in 2021 beträgt 50.000 Euro. Ihr Steuersatz liegt dabei bei 25 Prozent, die Einkommensteuer mithin 12.300 Euro.

Stefanie hat in diesem Jahr 10.000 Euro Mutterschaftsgeld erhalten. Ihr „fiktives“ steuerpflichtiges Einkommen beträgt nun 60.000 Euro, der Steuersatz wäre ca. 27 Prozent. Dieser höhere Steuersatz wird auf ihre steuerpflichtigen Einkünfte angerechnet:

  • 50.000 Euro x 27 Prozent = 13.500 Euro

Stefanie muss also 1.200 Euro mehr Steuern zahlen als ohne das Mutterschaftsgeld.

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Wo gebe ich das Mutterschaftsgeld in der Steuererklärung an?

Das Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse gehört in Zeile 43 vom Mantelbogen. Die vom Arbeitgeber gezahlte Leistung findest du auf deiner elektronischen Lohnsteuerbescheinigung. Die Daten kommen in die Anlage N, Zeile 28.

Einfacher kannst du deine Daten mit WISO Steuer in die Steuererklärung eingeben: Mit dem Steuer-Abruf kann das Programm alle Zahlungen wie Mutterschaftsgeld oder Elterngeld automatisch für dich eintragen. Kein Abtippen, kein Suchen nach Formularen und weniger Stress für dich!

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FAQ

Wie hoch ist das Mutterschaftsgeld?

Die Höhe Ihres Mutterschaftsgeldes richtet sich nach deinem durchschnittlichen Nettolohn der letzten 3 Monate vor Beginn der Mutterschutzfrist. Maximal werden aber 13 Euro pro Tag gezahlt. Übersteigt der durchschnittliche kalendertägliche Nettolohn den Betrag von 13 Euro, ist dein Arbeitgeber verpflichtet, die Differenz als Zuschuss zum Mutterschaftsgeld zu zahlen.

Wo gebe ich das Mutterschaftsgeld in der Steuererklärung an?

Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse gehört in Zeile 43 im Mantelbogen. Der Zuschuss vom Arbeitgeber gehört in die Anlage N, Zeile 28. Einfacher geht es aber mit WISO Steuer, denn das Programm trägt dank Steuer-Abruf alles automatisch für dich ein – egal ob Elterngeld, Renten oder Mutterschaftsgeld. Spar dir lästiges Abtippen und stundenlanges Wälzen von unverständlichen Formularen.

Muss ich durch Mutterschaftsgeld mehr Steuern zahlen?

Ja, durch den Progressionsvorbehalt erhöht sich bei den meisten die Steuer. Mit ein paar Tricks kannst du aber versuchen, die Steuernachzahlung so gering wie möglich zu halten. Wie das geht? Zeigt die WISO Steuer. Das Programm gibt dir zahlreiche Tipps, wie du dir dein Geld vom Finanzamt zurückholen kannst.

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Quelle: Familienportal des Bundes