Das Zufluss-Abfluss-Prinzip entscheidet, wann Kosten steuerlich relevant werden. Wie das funktioniert und was noch für die Steuererklärung wichtig ist, zeigen wir in diesem Beitrag.
Kurz & knapp
- Kosten kannst du in dem Jahr berücksichtigen, in dem sie bezahlt wurden
- Durch geschicktes Timing kannst du deine Steuerlast minimieren
- WISO Steuer hilft bei deiner Steuererklärung mit praktischen Tipps und Features
Was ist das Zufluss-Abfluss-Prinzip?
Einfach ausgedrückt, legt das Zufluss-Abfluss-Prinzip fest, wann Einnahmen und Ausgaben für steuerliche Zwecke relevant sind. Also: In welchem Kalenderjahr man diese in seiner Steuererklärung eintragen soll.
Im Kern geht es darum, dass Einnahmen und Ausgaben in dem Kalenderjahr berücksichtigt werden, in dem sie tatsächlich zu- oder abgeflossen sind. Wenn also eine Rechnung im Dezember gestellt, aber erst im Januar des nächsten Jahres bezahlt wird, gilt die Einnahme steuerlich erst für das neue Jahr.
- Kurz gesagt: Kosten kannst du in der Steuererklärung für das Kalenderjahr absetzen, in dem du die Kosten bezahlt hast. Wann sie tatsächlich entstanden sind, ist dabei unwichtig.
Wann muss ich das Zufluss-Abfluss-Prinzip anwenden?
Das Zufluss-Abfluss-Prinzip gilt in der Regel für alle Arten von Kosten. Man unterscheidet dabei nicht, ob es sich um Krankheitskosten, Gebühren für Weiterbildung oder Kinderbetreuungskosten handelt. Die Ausgaben kannst du nur in dem Jahr berücksichtigen, in dem du sie bezahlt hast.
Beispiel: Zufluss-Abfluss-Prinzip
Stefan hat sich im Dezember 2023e einen Schreibtisch fürs Homeoffice bestellt. Die Rechnung bezahlt er am 25.01.2024. Die Kosten darf er folglich erst 2024 in der Steuererklärung für das Steuerjahr 2023 als Arbeitsmittel absetzen.
Ausnahmen vom Zufluss-Abfluss-Prinzip
Es gibt bestimmte Ausnahmen, in denen das Zufluss-Abfluss-Prinzip keine Rolle spielt. Dazu gehören beispielsweise regelmäßig wiederkehrende Einnahmen oder Ausgaben, die innerhalb von 10 Tagen vor oder nach dem Ende des Kalenderjahres anfallen. In solchen Fällen werden sie dem Kalenderjahr zugeordnet, zu dem sie wirtschaftlich gehören.
Praktische Tipps für die Anwendung
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Belegmanagement
Für die Steuererklärung ist es wichtig, alle Belege und Rechnungen sorgfältig aufzubewahren. Mitschicken musst du diese nicht, allerdings solltest du sie vorlegen können, sobald das Finanzamt nachfragt.
Organisiere deine Belege mit Steuer-Scan
WISO Steuer bietet für Dokumente wie Gehaltsabrechnungen, Spendenquittungen, Kontoauszüge usw. besonders praktische Features: Sobald du eine Rechnung bekommst, scanne sie mit der App
Steuer-Scan. Sie wird dann automatisch in deiner Steuer-Box, dem digitalen Aktenordner, gespeichert. Aus der Steuer-Box lassen sich die Rechnungen später einfach per Drag-and-drop in die Steuererklärung mit WISO Steuer ziehen.
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Timing beachten
Plane deine Einnahmen und Ausgaben am besten so, dass sie dir den höchsten Steuervorteil bieten.
Ausgaben rund um die Gesundheit etwa, lassen sich in vielen Fällen planen. Selbst bezahlte Behandlungen, Medikamente oder medizinische Hilfsmittel können erst ab einer gewissen Höhe deine Steuer senken. Hierzu musst du erst die Grenze der sogenannten zumutbaren Belastung knacken. Diese berechnet sich individuell, dabei spielen der Familienstand und Anzahl der Kinder die entscheidende Rolle.
Fehlen dir zum Beispiel noch 200 Euro, um den Steuervorteil zu bekommen, kannst du den Kauf für einer Brille oder die Zahnbehandlung vorziehen. So bündelst du die Gesundheitskosten und knackst die Grenze der zumutbaren Belastung.
Hier schafft jeder die Steuer