Mit der Mobilitätsprämie bekommen Geringverdiener Geld zurück für ihren Weg zur Arbeit. Welche Voraussetzungen gelten und wie der Antrag gestellt wird, erklären wir hier.
Schnelleinstieg
Kurz & knapp
- Verdienst du weniger als den Grundfreibetrag und hast einen Arbeitsweg von mehr als 21 Kilometer, hast du Anspruch auf die Mobilitätsprämie
- Du kannst sie für die Jahre 2021 bis 2026 mit der Steuererklärung beantragen
- Besonders einfach ist es mit WISO Steuer
Was ist die Mobilitätsprämie?
Die Mobilitätsprämie ist eine steuerliche Förderung für Geringverdiener mit längeren Arbeitswegen (zum Beispiel Azubis). Du kannst sie erstmals ab dem Steuerjahr 2021 beantragen. Die Prämie ist zunächst bis zum Steuerjahr 2026 befristet.
Diese Voraussetzungen gibt es:
Grundlage für die Mobilitätsprämie ist die Pendlerpauschale. Da du aber keine Steuern auf dein Gehalt zahlst, kannst du auch nicht von dieser Pauschale profitieren. Es wird quasi nachgeprüft, wie viel Geld dir deswegen entgeht. Und das Geld wird dir direkt auf dein Konto überwiesen.
Nicht unter 10 Euro
Mobilitätsprämie beantragen: So geht’s
Die Mobilitätsprämie kannst du nur über die jährliche Steuererklärung beantragen. Dafür gibst du die Anlage Mobilitätsprämie ab. Noch einfacher ist es mit WISO Steuer, denn du gibst einfach deine Arbeitswege an – den Rest übernimmt die App.
Du willst stattdessen das Papierformular nutzen? Lade es dir hier herunter:
Wie hoch ist die Mobilitätsprämie?
Letztlich beträgt die Mobilitätsprämie 14 Prozent auf die Entfernungspauschale ab dem 21. Kilometer. Aber nur, wenn bestimmte Betragsgrenzen eingehalten werden, gibt es tatsächlich Geld vom Staat.
Kilometer x Pauschale x 14 Prozent = Erstattung? Klingt logisch, aber es wäre nicht das deutsche Steuerrecht, wenn es so einfach wäre. Die Berechnung ist leider etwas komplizierter. Denn das Finanzamt berücksichtigt neben der Entfernung und der Pauschale auch die Höhe des zu versteuernden Einkommens, den Grundfreibetrag und die Werbungskostenpauschale.
Beispiel: Prämie berechnen
Du fährst 45 Kilometer zur Arbeit. Insgesamt warst du im Jahr 2023 nach Abzug von Urlaubs- und Krankheitstagen an 150 Tagen im Büro. Nach Abzug aller Kosten und Sonderausgaben beträgt dein zu versteuerndes Einkommen 9.000 Euro.
Ergebnis: Du bekommst eine Mobilitätsprämie in Höhe von 153,30 Euro. Das wären also die Kosten, die du zusätzlich zahlen müsstest, weil sich die erhöhte Entfernungspauschale steuerlich bei dir nicht auswirkt.
Überlass das Rechnen doch einfach WISO Steuer. Deine Gehaltsangaben werden automatisch eingetragen und du ergänzt nur wenige Eckdaten zu deinem Arbeitsweg. Ab dann übernimmt das Programm die Berechnung und du kannst dich auf das Geld freuen: Jetzt kostenlos ausprobieren.
Was ist der Unterschied zwischen der Mobilitätsprämie und Pauschale für Pendler?
Die Mobilitätsprämie bekommst du auf Antrag direkt ausgezahlt. Die Pendlerpauschale nicht. Wenn du deine Steuererklärung abgibst, werden diese berechneten Fahrtkosten von deinem Brutto-Arbeitslohn abgezogen. Dadurch zahlst du weniger Steuern oder darfst sogar mit einer Rückerstattung rechnen. Wie viel du jeweils sparst, hängt von deinem individuellen Steuersatz ab. Je höher die Einkünfte, desto höher der Steuersatz und desto mehr lässt sich sparen.
Die Mobilitätsprämie wurde eingeführt, damit Fernpendler mit geringem Einkommen etwas von der erhöhten Entfernungspauschale haben, obwohl der Werbungskostenabzug ins Leere läuft. Hierbei wird berechnet, wie sich die erhöhte Entfernungspauschale auswirken würde, wenn du Steuern zahlen müsstest.
Die Zulage beträgt 14 Prozent der Bemessungsgrundlagen. Sie fällt umso höher aus, je geringer dein zu versteuerndes Einkommen und je länger dein Fahrweg zur Arbeit ist. Zum Personenkreis, die von der Mobilitätsprämie profitieren können, zählen zum Beispiel Auszubildende, Teilzeitangestellte und andere Geringverdiener mit einem Arbeitsweg von mindestens 21 Kilometern.
Auszubildende sollten prüfen, ob sie die Prämie bekommen
Da Auszubildende oft während der Ausbildung wenig verdienen, könnten sie von der Mobilitätsprämie profitieren. Zumindest dann, wenn sie einen weiten Arbeitsweg haben.
Insgesamt soll die Mobilitätsprämie laut Bundesfinanzministerium circa 250.000 Beschäftigte entlasten. Sie ist vorerst bis zum 31. Dezember 2026 befristet.
Übrigens: Die Mobilitätsprämie wird auch für Fahrtwege gezahlt, die du für Familienheimfahrten im Rahmen der doppelten Haushaltsführung hattest.
FAQ: Mobilitätsprämie
Was ist die Mobilitätsprämie?
Wer hat Anspruch auf die Prämie?
Wie beantrage ich die Mobilitätsprämie?
Wann gibt es die Prämie?
Wie bekomme ich die Mobilitätsprämie?
Hier schafft jeder die Steuer