Vergangene Woche wurde der vielbeachtete Deutsche Startup Monitor (DSM) für das Jahr 2017 (PDF, 108 S.) vorgestellt. Die großangelegte Studie, eine Zusammenarbeit des Bundesverbands Deutsche Startups e.V. mit KPMG, gilt inzwischen als das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche Gründerszene.
Auch wir haben uns den umfangreichen Report angeschaut und fassen die wichtigsten Ergebnisse für Sie zusammen.
Was genau wurde untersucht?
Ausgewertet wurden im DSM 2017 die Antworten von 1.837 Startups zu verschiedenen Bereiche von Fragen. In Umfrage-Teilnehmern ausgedrückt waren das 4.245 Gründerinnen und Gründer und deren 19.913 MitarbeiterInnen.
Als Startup werden dabei Unternehmen definiert, die jünger sind als 10 Jahre (der Durchschnitt lag bei 2,7 Jahren). Außerdem muss mindestens eines dieser weiteren Kriterien erfüllt sein: Entweder müssen Umsatz und/oder Mitarbeiterzahl des Unternehmens aktuell steigen bzw. ein solches Wachstum fest geplant sein oder das Unternehmen muss als “(hoch) innovativ” einzuschätzen sein, um als Startup zu gelten.
Existenzgründungen von einzeln arbeitenden Freelancern, Beraterinnen zum Beispiel wurden dadurch häufig bewusst ausgeschlossen. Auch was genau unter den angesprochenen (hoch) innovativen Produkten, Technologien oder Geschäftsmodellen genau zu verstehen ist, wird aus dem Report nicht ersichtlich.
Dennoch erhebt die Studie den Anspruch, “ein noch umfassenderes Bild der deutschen Startup-Landschaft zu zeichnen” als in den Vorjahren. Als Ziel für die Datenerhebung gibt der Bundesverbands Deutsche Startups e.V. an, die deutsche Gründungspraxis durch Forschungsarbeit zu unterstützen. Sie soll unter anderem der Politik helfen und bessere Beratungsangebote ermöglichen.
Die wichtigsten Ergebnisse des Startup Monitor 2017
- Ein Punkt, der speziell “in der Szene” heiß diskutiert wird, ist die Frage nach DER Gründer-Hochburg in Deutschland. Ermittelt hat der DSM 2017 in dieser Frage 6 Regionen, aus denen insgesamt über die Hälfte der befragten Unternehmen stammen: Berlin, Hamburg, Hannover, Rhein/Ruhr, München und Stuttgart.
- Nach wie vor ist Gründen in Deutschland vor allem Männersache, auch wenn der Anteil von Gründerinnen auf 14,6% gestiegen ist.
- Die Unternehmen wollen sich nach ihren Aussagen weiter internationalisieren (82,7%), auch die Zuwanderung aus dem Ausland wird von fast 64 Prozent der Befragten als Chance angesehen, während nur etwa 10% hier keinen positiven Effekt sieht.
- Verhindert werde die Einstellung internationaler Mitarbeiter nicht nur durch Sprachbarrieren, sondern auch durch die deutsche Bürokratie und Schwierigkeiten bei der Anerkennung internationaler Abschlüsse.
- Trotz des Medienwirbels um Finanzierungsrunden, Business-Angels und dergleichen geben über 80 Prozent der Startups die eigenen Ersparnisse als wichtigste (oder einzige) Geldquelle an.
- Der Politik stellt die deutsche Gründerszene nach wie vor ein schlechtes Zeugnis aus. Gefordert werden vor allem der weitere Abbau bürokratischer Hürden, geringere Steuerbelastungen sowie mehr Unterstützung bei der Kapitalbeschaffung. Man wünscht sich generell “ein besseres Verständnis für die Belange von Startups”.
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