Unter dem Motto „Jetzt Zukunft gestalten – Wir geben Selbstständigen und Gründern eine Stimme“ haben wir Sie vor wenigen Monaten gebeten, sich an einer Onlineumfrage zu beteiligen. Dabei herausgekommen ist der Selbstständigen Report 2018, eine repräsentative Studie mit über 3.000 Teilnehmern aus allen Branchen.
Selbstständigen Report 2018 anfordernZusammenfassend hat der Selbstständigen Report 2018 zum Thema Zukunft ermittelt, dass Selbstständige kurz und langfristig optimistisch nach vorne blicken. Die vierte industrielle Revolution lässt die meisten Selbstständigen hierzulande bislang kalt: Angst vor Automatisierung durch Software und/oder Maschinen? Fehlanzeige: Mehr als die Hälfte der Befragten (56,8%) geht davon aus, dass allenfalls geringfügige Teile ihrer derzeitigen Arbeit in 20 Jahren automatisiert erledigt wird.
Als kurzfristige Ziele haben Zwei von drei Teilnehmern unserer Studie (64,2%) die Absicht, ihren Umsatz in den nächsten Jahren um mindestens 10% pro Jahr zu steigern. Angesichts des akuten Fachkräftemangels, steigender Stundensätze und der nach wie vor gut laufenden Konjunktur spricht viel dafür, dass das geplante Umsatzplus machbar ist.
Demgegenüber stehen die aufrüttelnden Fakten, dass 59% der befragten Selbstständigen die Bürokratie als Hauptnachteil in ihrer Selbstständigkeit sehen. Vier von fünf Befragten fühlen sich von der Politik nicht respektiert und 82% der Umfrageteilnehmer sehen in der sozialen Absicherung erheblichen Verbesserungsbedarf.
„Wie können Selbstständige und Gründer in Zukunft gestärkt werden, Herr Neuroth?“
Im persönlichen Kommentar gibt Markus Neuroth eine persönliche Einschätzung zu der Frage: Wie können Selbstständige und Gründer zukünftig gestärkt werden?
Markus Neuroth (Leiter MeinBüro Bürosoftware):
„Selbstständige müssten eigentlich die beliebteste Bevölkerungsgruppe der deutschen Nation sein: Sie bestreiten in kompletter Eigenregie ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familie. Selbstständige akquirieren zahlungskräftige Kunden für Ihre Leistungen, machen sich weitestgehend unabhängig vom Staat und brauchen keinen Arbeitgeber. Das markanteste Merkmal ist wohl, sie bekommen ausschließlich Geld für tatsächlich geleistete Arbeit. Die eigene berufliche Weiterbildung, soziale Absicherung, Abrechnungen, Steuern und Buchhaltung werden neben dem Tagesgeschäft erledigt.
Trotz dieser vielen positiven Eigenschaften fehlt in vielen Belangen ein Verständnis für die Bedürfnisse und zu weilen auch Nöte von Selbstständigen. Es muss sich dringend etwas ändern, damit sie die Anerkennung und Wertschätzung erhalten, die sie verdienen. Doch offen bleibt die Frage, wann politische und bürokratische Hürden endlich abgebaut werden können.
Zumindest hat die Bundesregierung im neusten Koalitionsvertrag in einer Absichtserklärung festgehalten, dass die Leistungen von Selbstständigen, Familienunternehmen, freien Berufen und Handwerkern stärker öffentlich anerkannt und gefördert werden sollen. Außerdem sollen die Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen so gestaltet werden, dass dadurch Entwicklungs- und Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Durch die Änderung der aktuellen Umstände sollen zukünftig mehr Unternehmensgründungen ermöglicht werden. Man darf auf die tatsächliche Umsetzung gespannt sein.
Was zumindest sicher ist, ab 2019 steht für Selbstständige die Halbierung der Mindest-Krankenversicherungsbeiträge auf der Agenda. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, wir wünschen uns viele weitere.“